Einer namens Publius bei Peter Hacks (de).

Übt sich, um seinem Dichter wohlzutun, in familiärer Sippenhaft. Selbstverständlich pseudonym. Zum Beispiel sowas: „Er ist eine der ‘Führungsfiguren der literarischen Postmoderne’ und heißt eigentlich von Ribbentrop, da liegt es nahe, beruflich bella führungsfigura zu machen, ist so’n Familiending.“ Man sollte solchen Leuten nicht nur eins… nein, besser zwei in die Fresse geben, sondern vor allem die Dichter vor ihren Gefolgsleuten schützen. Im übrigen dekuvrieren sie sich selbst, und zwar nicht einmal dadurch, daß sie die Verfasser durcheinander- und statt der Rüben die Suppe nicht auf die Gabel kriegen, sondern – „(…) kurz: mich kriegense nichtmal für Geld dazu, vom Alban Nikolaus Herbst ein Buch zu lesen.“ So kommt man zum allersichersten Urteil sicher voran, sogar der Name ist richtig geschrieben. Das ist alles richtig wahr.

[Nachzulesen >>>> hier; zu „Der Herbst auf der Leiter“ scrollen.
P.S.(28.3., 14.53 Uhr): Der Text wurde auf der Hacks-Site >>>> entschärfend revidiert; dafür gibt es einen Link >>>> dahin.]

8 thoughts on “Einer namens Publius bei Peter Hacks (de).

  1. Lieber ANH, nicht wundern. Dass sie nun schon Prügel für mich beziehen, nenne ich passive Solidarität. P. in seiner Erregung schaut nicht auf Sack und Inhalt. Er haut blind vor Wut, weil er sein Eigentum bedroht sieht, auf den Esel.

  2. Epigönchen machen hin und wieder schlechte Tönchen.

    Aber sein Sie mal sicher, lieber Herbst, allein für seine Syntax hätt Herr Anonymos von Hacks himself auf die Fresse gekriegt – und nicht zu knapp.

  3. bemerkenswert vor kurzem habe ich noch einem antiquierten genitiv nachgesonnen, und nun muß ich (auf hacks.de!) lesen: “Alban Nikolaus Herbst sein Blog liest sich wie…” so kann es gehen, allerdings scheint mir herr publius auch anderweitig eher der berliner mundart (art?) zu pflegen, die nun (salva venia) nicht gerade dem ohre schmeichelt.
    also: inhaltlich ist’s quark. wenn es nun noch sprachlich etwas her machte!

  4. Publius hat sich verlaufen Ich denke, Publius hat sich in der Domain verlaufen; er wollte wohl zu Peter hackts oder Peter Hartz.

  5. @Herbst Publius’ Beitrag ist auf eine etwas eklige Weise dumm. Aber weshalb reagieren Sie darauf so brachial? Lassen Sie so etwas doch einfach unkommentiert. Jeder, der das liest, weiß sowieso sofort, mit was für einer “Denke” er es da zu tun hat. Man liest und spürt sogar die Art von Charakter. Dass man dann schaudert, reicht hin, finde ich.

  6. Zärtlichkeit & Möglichkeitssinn Zärtlichkeit ist die Solidarität der Völker. Ein hoher Anspruch, den die Linke im Westen per Transparent vor sich hergetragen und dem sie selten genügt hat, betrachtet man ihr Verhalten was Solidarität untereinander in der Vergangenheit betrifft. Rechthaberei, Privilegiensicherung, ständisches Bewusstsein hätte vielleicht Peter Hacks gesagt, bestimmen ihr Agieren bis heute. Der Blick vieler Linker auf die von Globalisierung Betroffenen ist derart von Eitelkeiten getrübt, dass die vom Elend geplagten Subjekte völlig aus der Optik ihrer selbsternannten Befreier entschwinden.
    Zur Hackseite: Wer kontroverse Diskussionen nicht mit Empathie anderen gegenüber austragen kann, dem ist das Wort Zärtlichkeit fremd. Dass man in diesem Sinn zärtlich sein kann, belegt das wissenschaftliche Werk des Romanisten Werner Krauss (1900 – 1976). Nirgendwo finde ich dort einen Text, gleichgültig ob er sich mit Bonald, Adorno oder spanischer Ideologiegeschichte auseinandersetzt, der hämisch oder zynisch seinen Gegenstand abhandelt. Die Worte richtig und falsch tauchen, soweit ich mich erinnere, nie ent- oder bewertend auf. Krauss war nicht naiv. Seine Erfahrungen in der „Roten Kapelle“ und in der Todeszelle von Plötzensee haben ihm Abwertung von Menschen, gleich welcher Couleur, verboten. Auch die Reflexion über sich selbst wird ihren Anteil gehabt haben. Ich finde es gut, dass gestern Abend Zehrer, ifone aikmeier und andere, via Müller und Musik ihre kontroversen Positionen zu Hacksens Ästhetik in ein empathisches Ende fließen gelassen haben. Nahezu zärtlich, könnte man sagen. Von großer vorsichtiger Zartheit empfinde ich auch ANH’s Bekenntnis, sich über Ernst Bloch zur Linken gesellen zu können.
    Rücksichtslos in der Sache, die man betreibt, bei Rücksichtnahme auf die Person, heißt für mich um eine Sache im Gespräch streiten. Aufmerksam und offen sein ist eine Form von Zärtlichkeit. Offenheit schafft Möglichkeiten, auch und vor allem für die Kunst. In der Literatur, in der Malerei, in Skulpturen, im Konzertsaal, in der Oper und im Schauspiel dem Möglichkeitssinn Fläche, Raum und Stimme zu geben, halte ich für eine der schwierigsten Aufgaben der Kunst heute. Der Möglichkeitssinn birgt in sich die größten Reserven der Realität, weil er die Phantasie als Auge des Lebens (WK.) begreift. In Essays, Lyrik, Dramen und Libretti von Peter Hacks erscheint Möglichkeitsinn, während seine Adepten solchen ignorieren. Ihnen geht es ums „Richtig oder Falsch“, was für die Kunst fatale Folgen hat, wie die Geschichte beweist. In einem Gedicht, das wir im Tagebuch von Werner Krauss’ in Anspielung auf die Schulze-Boysen-Harnack- Gruppe finden können, heißt es:

    Die Schattenlosen

    Und Freude geht durch alle Menschenräume
    Von Licht und Luft wie nie zuvor durchflutet.
    Das Leben hat die Mauer abgerissen
    Und sich vergöttlicht, wo der Mensch nun weilt.
    Sie sitzen in der Loggia sich gegenüber
    Und sehen Mann und Frau sich ins Gesicht.
    Die Vorwelt huldigt ihrem freien Sinn
    Die Kinder nehmen teil an ihrem Stolz
    Um auf den Schultern der Erwachsenen
    Das Gold des Horizonts zu erhaschen
    Der ihnen zusteht und verschrieben ist.
    Es nennt sich das Jahrhundert nicht umsonst
    Mit einem Namen, der dem Schicksal winkt;
    Jahrhundert für das Kind.
    Das Leben hat vom Tod sich abgespalten,
    Den Schattenzug vermessen übersprungen.
    Doch was wir fliehn, das holt uns immer ein.
    So findet man sich plötzlich gegenüber
    Dem grämlichen Gespenst an jeder Schwelle
    Das jeden Fortgang in die Freiheit wehrt
    Und seinen Freiplatz überall behauptet.
    Es greift den Menschen unvermutet an.
    Der Himmel seiner Stirn verfinstert sich
    Und seine Rede hält beklommen inne.
    Die Angst verwirrt den Faden der Gespräche.
    Die heilige Stille bricht im Streit entzwei.
    Und wie die Pest treibt sich das Übel um,
    Soll man ihm opfern? Soll man es beschwören ?
    Man ist zu jeden Götzendienst bereit,
    Doch hat man seinen Namen lang vergessen.
    So nennt man es bei dem, was ihm begegnet;
    Die Sorge, die vertreibt was man besorgt…
    Wenn auch die kundige Regie sie stets
    In einem Nebenraum gefangen hält;
    Zur Magd erniedrigt, bleibt sie unvertrieben.

    Krauss imponiert.

    Die Form der Auseinandersetzung, der denunziatorische Ton, wie sie von Hacks.de betrieben wird, macht besorgt.

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