Feengruß von über den Meeren. Nave onirica, amerina (7). Montag, der 1. September 2014: PP218.

(Amelia, Kaminraum.
6.05Uhr.)

Eine kleine schneeweiße Feder flog vor zwei Tagen von hinter mir durch das Fenster herein und legte sich auf meinen Arbeitstisch. Das war mehr als ein Zeichen, und ich habe nur deshalb bisher davon nicht geschrieben, weil ich ja insgesamt ein PP so gut wie gar nicht geschrieben, sondern Sie sich mit Bildern begnügen ließ, die auf unser Wohlsein deuten, >>>> des Freundes und dem meinen. Für etwas anderes war keine Zeit, wenn in meinem Kopf sofort diese Stimmen waren, um sich niederschreiben zu lassen, oder sich erst suchen ließen, weil wir abends zuvor, und das haben wir zweifellos fast jeden Tag getan, zu viel getrunken hatten, so daß ich erst einmal durch den Dunst hinausmußte, in den hinein ich aufstand, immerhin nur zweimal während dieser beiden Wochen zu spät, ansonsten stets vor sechs Uhr, so daß ich spätestens um Viertel nach sechs in Herrn Lanmeister saß, der eben auch, aber aus anderen Gründen, erst manche Stimme suchen muß.
Nun aber ist für diesen Sommer mein letzter amerinischer Tag angebrochen, morgen früh hebt der Flieger zurück nach Berlin ab. Hätte ich noch zwei weitere Wochen, der Roman wäre fertig; für dort denke ich, daß er noch vier brauchen wird, denn da ist parallel auch wieder an das Hörstück zu gehen, und übermorgen abend moderiere ich die Präsentation >>>> des neuen Romans Ricarda Junges. Ich habe diese Veranstaltung nur deshalb nicht angekündigt, dschungelrechts in der Spalte, weil sie nicht öffentlich stattfinden wird, sondern in der Berliner Hessischen Landesvertretung als geschlossene Gesellschaft. Die da, Gesellschaft, auf mich wieder zukommt, so daß ich vorübergehend von Bord gehen und Herrn Lanmeister auf dem Traumschiff alleinlassen muß. Aber ich bin ruhig. Die Feder hat mich bestätigt. Sie ist ein zartes symbolisches Wunder und dennoch völlig konkret:
>

Keine Frage, daß ich sie nach Berlin mitnehmen werde. Keine Frage auch, daß sie auch nach Fertigstellung des Romans einen Ort bei mir finden wird, an dem ich sie vor Augen behalte, auch wenn der Freund geschumpft hat „Mein Güte, diese Tauben, immer die Tauben“. Es ist keine Taubenfeder, so rein und so weiß, sondern die einer >>>> Gygis alba, die mir fürs Schreiben gefolgt ist und mir versichern mochte, du bist auf dem richtigen Weg. Ich wußte zwar schon >>>> auf Sankt Helena, daß ich sie, diese Feenvögel, in den Roman mit hineinnehmen müßte, aber seit Amelia erst, von welch einer bedeutenden Rolle sie würden, daß sie geradezu zentral für das Buch sind. Und sie offenbar wußten das auch. Es ist daran Liebe, gegenseitig, und auch für Herrn Lanmeister selbst, dem sie für seinen Übergang zart, aber jubelnd den Steg gezeigt haben. Mitten auf dem Meer.
Ich will weiterschreiben.

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