Das Arbeitsjournal des Montags, dem 8. Juni 2015. Nach Frankurtmains neuem Rosenkavalier.


[Roter Tisch, 10.44 Uhr
Strauss, Der Rosenkavalier, Akt I]

Die Tränen liefen mir wie Wasser. Das habe ich in der Oper lange nicht mehr erlebt. Erschüttert, auch wie bekifft fast, gingen wir dann zu >>>> Phyllis Kiehl, die mich begleitet hatte, durch die prallende Sonne heim; es ist eine Nachmittagsvorstellung gewesen – etwas, das ich sehr schätze, weil es nachher R a u m läßt – ohne daß man die Eindrücke gleich wieder wegschläft.
Kiehl war zittrig, unsicher auf den Füßen; ich mußte sie stützen. >>>> Ihr erster Rosenkavalier; ich wußte, daß er, wenn die Inszenierung gut ist, so wirken würde. Und sie war nicht nur gut, sondern grandios. Ich schreibe jetzt drüber, morgen werden Sie meine Besprechung hier in Der Dschungel lesen können. Ich möchte aber diese Interpretation unbedingt noch einmal sehen und hören, muß mich beherrschen, nicht schon in dieses Arbeitsjournal zu schreiben, was ich denke und vor allem gefuhlt habe.
Ein bißchen unheimlich ist allerdings, wie Idee in der Zeitluft liegen. Es gibt nämlich eine enge Verbindung zwischen Guths Inszenierung und dem >>>> Traumschiff; darüber darf und sollte ich aber, bevor mein Roman in den Buchhandlungen liegt, nichts Konkretes erzählen. Was mir arg, arg schwerfällt.
Das alles ist geheim, so viel geheim. Und man ist dazu da,
dass man’s ertragt. Und in dem »Wie«
(sehr ruhig) da liegt
der ganze Unterschied.

Hofmannsthal, Der Rosenkavalier, Akt I

(Ich werde >>>> über den Rosenkavalier zu schreiben niemals, niemals aufhören.)
*

Wegen meines Kreuzfahrt-Hörstücks haben sich >>>> erste Kommentator:inn:en gemeldet. Das erste, so völlig unargumentierte wie grob abfällige Urteil lasse ich selbstverständlich stehen, und nachdrücklich deshalb, weil man sofort die persönliche Zielrichtung merkt.
Seit heute ist das Stück beim WDR auch >>>> als Podcast verfügbar. Falls jemand noch hören und/oder wiederhören möchte.

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