buenos aires ist heiß. die taxifahrer sind seltsam gesprächig. gestern hatte ich meinen schlechtesten tag, ich will nicht zurück, es liegt daran, dass mir in sao paulo die kompetenzerfahrungen fehlen, und dass ich die möglichkeiten, sie zu machen, nicht mehr suche. in buenos aires komme ich gut zurecht, es wäre ein peace of cake gewesen, weil das gesamte movimento hier so läuft, wie es mir im blut liegt. und die fragen der sicherheit, die hier nicht minder existieren, werden anders bewertet bei ähnlichem wachaufkommen. mittlerweile glaube ich an eine sicherheitsmafia in brasilien, sprich, es gibt ein interesse an erhalt und verkauf von jedweder sicherheitsmechanik. angst ist ein guter arbeitgeber, aber produziert ein inventar zur zerstörung von lebensqualität, die man dann irrigerweise meint zurückkaufen zu können und zu müssen. andererseits, ja, anderswelt ist buenos aires nicht, anderswelt ist sao paulo und insofern auch die größere herausforderung. aber herausforderungen nutzen nur, wenn man sie bewältigt, sonst zermürben sie, that’s the way the cookie crumbles. ich befinde mich also zwischen dem kuchen und keksstadium sozang. ach, letztlich liegt es nur an mir, was auch nicht ganz stimmt. es ist eben auch dieselbe röhre, es großartig wie zum kotzen zu finden. gestern auf dem chacarita war es mir eben so wie m sagte, der wegen seines fotoprojekts gern auf den größten friedhof von buenos aires wollte, bei gluthitze und hellstem tag hätte nichts finsterer sein können, und als dann auch noch die leichenwagen anrollten und man sah, es gibt eine art parkhaus in mehreren etagen für sie, verkehrte sich die borgessche bibliothek in ein gebeinhaus, aus dem nichts mehr spricht. dann sprach mich noch ein wirrer alter an, ich verlor den objektivdeckel und abends in palermo die lust am hier sein. dabei war es ein lauschiger hinterhof bei einem quilmes kristall und allmählich sinkenden temperaturen. es gibt keinen einzigen grund zu klagen, so versuche ich mich heute auf sp zu freuen, wo ich morgen bis sonntag wieder sein werde und es nass und für den sommer viel zu kalt ist.

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