mit niemandem kann ich so reden und so schweigen wie mit dir.” “aber ihr beiden reflektiert doch so viel, wenn man euch sieht, hört man euch nur reden.” “ja, aber meine frau sieht mich nicht, sie weiß garnicht, wer ich bin, du wusstest sofort wer ich bin, ohne das ich dir etwas sagen musste, und… du kannst den menschen so sein lassen, wie er ist, du willst nicht verändern, du mäkelst nicht ständig, und vor allen dingen, du erwartest nicht.”
“du brauchst einen sohn.” “ja, ich will einen sohn, aber s**** will nicht, sie will kein kind mehr.” “warum bist du mit ihr noch zusammen, du liebst sie nicht, euch hat von anfang an nur der sex aneinander gebunden.” “du sagst es, es ist s**** fähigkeit auf meine wünsche einzugehen, sie erfüllt bedingungslos einfach alles.” “aber reden könnt ihr miteinander nicht.” “ja, und es gibt da noch etwas, du weißt, welche entfesselungskraft in der transformation der symbolik steckt, du weißt, dass auch dein geist dazu in der lage ist zu morden… genau deshalb hast du mich erkannt, mit meiner frau kann ich nicht ansatzweise darüber reden.“ „tiepolo?“…. „siehst du?… du weißt, dass ich tier und mensch gleichzeitig bin, be- und entgrenzung sind im selben moment das gute und das böse, du kannst umsetzen, und ich möchte es noch einmal sagen, du erwartest nicht.“ „wieso sagst du das so oft?“ „du kannst es selbst beantworten, sag mir was zu dieser nacht.“ es folgten einige augenblicke der stille: „ich habe mich aus freien stücken in eine abhängigkeit begeben, ich habe eine unglaubliche intensität und macht dabei empfunden, obwohl ich mich dir unterwarf und in dem moment meine freiheit aufgab. die scham, das entstehend verstörende, aber auch diese macht und intensität produzieren eine spirale, deren wirkung die energie des lebenswillen umkehren könnte. es ist mir überlassen, ob ich diese ambivalenz annehme, oder nicht, und wenn ich sie annehme, welche möglichkeit ich für mich finde, für eine zeit in dieser bleiben und sie aushalten zu wollen, aber auch, aus dieser wieder herauszufinden. eine direkte und unmittelbare identifikation mit diesem gefühl ist mir aber nicht möglich, weil dieser sog mich zieht, gleichzeitig aber mich auf mich selbst zurückwirft. ich erfahre verschiedene aber parallele gefühlsebenen, und ich weiß, dass in keiner ein bleiben ist… beides ist nicht von bestand, weder da noch da ist ein bleibender aufenthalt möglich, aber es bedarf auch keiner entscheidung dies tun zu wollen… eine interpretation mit verschiedenen bewegungen, ich weiß… ich kann in solchen momenten einfach nichts entscheiden, aber auch hinterher nicht erwarten. es ist so wie es ist, nicht mehr, aber auch nicht weniger…. und, ich kann es so stehen lassen. erwartete ich, würde ich im nachhinein verändern wollen… und wiederholen, und du weißt, in der wiederholung steckt mitunter der wille des bösen…“ grinste ich ihn an. er nahm mich in den arm: „siehst du, genau deshalb werde ich wiederkommen.“

nachtrag:
das erste eindringen nach dem allerletzten schmerz der peitsche kehrt sämtliches innen nach außen. die dichte dieser stille und die spannung der eigenen und des anderen körperlichkeit dieses augenblicks nehmen den atem, geben aber allein das fühlen. a l l e s, bis auf das fühlen, öffnen, sich geben und aufnehmen wollen hält an, und dann …. „wehe wenn sie losgelassen“ sagte meine großmutter immer. aber ich glaube, ich habe einen fehler gemacht. als er kam, hielt ich still, ich wollte ihn wirklich in mir aufnehmen, deshalb lag meine linke hand auf seinem herzen. er registrierte es mit erstaunen, sagte nichts. meistens merke ich es nicht, wenn meine hand automatisch dorthin wandert, sich legt. dieses mal tat ich das im bewusstsein dessen. ob das richtig war?