Monumente. 24.07.2009. Paul Reichenbach heute zu knapp.

Nicht immer ist jeder Freitag gleich. Sauna fällt heute aus. Gegen 14.00 starte ich nach Plauen, Seminargruppentreffen meiner Frau, nostalgisch wie man ich denken kann, und leider auch ostalgisch. Es käme einem Wunder gleich, wäre dem nicht so. Trotzdem freue ich mich, werden wird doch am Samstag über und durch ein Hochmoor wandern, das ich bisher noch nicht kenne.

Gestern, das war Beschäftigung mit >>>>Wera Ignatjewna Muchina.
Die Bildhauerin der Ära Stalin. Auch hier Widersprüchliches in der Biographie. Wollte sie doch mit ihrem Mann aus der Sowjetunion fliehen, was aber nicht gelang. Das NKWD war schneller. Ihre Figuren (Helden und Heldinnen), die sie danach produzierte, erscheinen im Licht ihrer Lebensgeschichte wie ein Kleinbeigeben an monströse Kunstvorstellungen des Diktators. Diese Sicht ist mir ein wenig zu simpel. Liegen doch die eigentlichen Ursachen einer monumentalen Ästhetik meist bei den Künstlern selbst. Auch Arno Breker war ähnlich wie die Muchina gestrickt. Beider affirmatives Reiten auf dem „Zeitgeist“ entsprach ihrem Menschenbild. Nietzsches missverständlicher Begriff vom Übermenschen lag dem u.a. zugrunde. Man muss ja wissen, dass, lange vor Hitlers Machtergreifung, in der frühen Sowjetunion Nietzsche eifrig diskutiert wurde. Lenin reicherte seine ganze Vorstellung, was ein Bolschewik denn zu sein habe mit Nietzsches Gedanken an.
Hundemüde und erschöpft, schaltete ich gegen 22.00 den PC ab; nicht ohne vorher noch einen Blick auf den Maler >>>>Richard Phillips geworfen zu haben. Dessen Bilder und Figuren ja auch überdimensioniert daher kommen.

Monumentalität, Mythos und Utopie gehen oft zusammen…

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