Das Ungeheuer Muse (16). Orpheus & Eurydike. DIE NEUNTE PROBE: HAUPTPROBE. Mittwoch, der 3.2.2010. Live aus dem Konzerthaus Berlin. Mit einer nachträglichen Streichung aufgrund einer Agentur-Forderung.

Ich frage dich, du bist doch eines andern,
was trägst du mir die späten Rosen zu?
Du sagst, die Träume gehn, die Stunden wandern,
was ist das alles: er und ich und du?

«Was sich erhebt, das will auch wieder enden,
was sich erlebt, wer weiß denn das genau,
die Kette schließt, man schweigt in diesen Wänden
und dort die Weite, hoch und dunkelblau.»

>>>> Benn, Blaue Stunde.

14.45 Uhr:
[Konzerthaus, Großer Saal.]
Die Situation ist heikel, denn die Hauptprobe wird für eine der wichtigsten Partien, nämlich den Orpheus, nun von einem Sänger bestritten, der bei keiner anderen Probe dabeigewesen ist: von >>>> Daniel Kirch. Das wird nun besonders spannend werden. Es kann heute auch insgesamt etwas länger dauern, als vorgesehen ist. Momentan ist noch Ruhe, man hört fast überlaut den Lüfter der Klimaanlage, bisweilen spazieren zwei Leute im Gespräch vorbei oder spazieren hinten durch den Saal; gedämpft aus der Ferne tönt bisweilen eine Sängerinnenstimme: ich weiß nicht, ob „real”, ob vom Band. Aber letzteres eher, denn bei meinem kleinen Gang durch das Haus, schliefen die Räume und Gänge.

Merke, wie du Amor liebst!
Eurydike! Eurydike! Die Furien!

Und eben kommt Zagrosek in den Saal, sieht mich, sagt: „Daß ich die Psyche jetzt umbesetzt habe, wissen Sie?” „Nein, das kam noch nicht bei mir an.” „Ich hab mit der anderen bis 23 Uhr geprobt, ja, sie hat eine schöne Stimme, aber sie hat sich überschätzt für dieswe Kürze der Zeit. Das ist schade”, sagt er, „aber wir müssen hier ganz sicher sein.” „Wer nimmt jetzt die Partie?” „>>>> Claudia Barainsky. Ich habe schon viel mit ihr gearbeitet.” Und zieht, Partitur und Taktstock unterm Arm, ab. Indes trudeln nach und nach die Filmleute ein. Der Lichtkünstler hat seinen Platz im ersten Rang eingenommen, ruft zur Assistentin hinab: “Kannst du bitte die Tür da zumachen?” – “Videoleute?!” Mir sind die Batterien ausgegangen, ich muß mal welche auftreiben gehn.

15.30 Uhr:
[Kleiner Saal.]
Hier nun endlich der Orpheus: Daniel Kirch. Man hört ihn schon auf halber Teppe wüten >>>> <% file name="Orpheus-Kirch-1" %>. “b hier,k b…. jetzt das doppelte Tempo -:” HEULE HÖLLE! WAS HAB ICH GETAN? Das funktioniert stimmlich nun völlig. “Machen wir 684… machen Sie einfach den Text.” “Wo das Blut herkommt…” – “Und jetzt kommt s i e….” – “Also, jetzt machen wir Pause.” “Mein Gott!” – “Und dann geht es von vorne los.” “Gut.” “Ja.” “Wissen Sie Ihr Zimmer?” “217.” “Das machen wir dort. Dann 17.30 Uhr.” 16.06 Uhr:In der Kantine kurzes Gespräch mit Daniel Kirch, der “schnell noch mal telefonieren” war. “Toll”, sag ich, “und mutig, daß Sie das machen.” “Wolln wir mal sehn, ich lese das Stück grad zum zweiten Mal.” Stoermer kommt dazu, die beiden ziehen gleich in den Probesaal ab. “Noch”, sagt Kirch, “ist das alles nicht in trockenen Tüchern.” Vorher Ulf Werner im Großen Saal, müde, irre angestrengt, die Tränsensäcke sind Plastiken. Er braucht Schlaf. “Ich komme kaum noch ins Bett, aber wir mußten die Barainsky schnell…” Zagrosek wirkt jetzt extrem streng vor Anstrengung, er fordert um so mehr. Man spürt diesen enormen Druck, bereits übermorgen ist ja Premiere. “So viel auf einmal ist noch nie schief gegangen!” Und draußen treffe ich den Schauspieler, der den Dreh für die Projektionen absolviert. “Wir können ja erst morgen drehen, weil morgen erst diese Puppe kommt. Und das Wetter… wenn das schneit, wird es schwierig für die Kamera.” Übermorgen ist Premiere, heute die Hauptprobe mit zwei Sängern, die überhaupt zum ersten Mal ihre Partien proben. Kein Gedanke daran, jetzt noch das Libretto in die Psychen zu bekommen, die Dichtung; Verlaß ist nur noch auf die Noten, Verlaß ist auf das Orchester – die Seele, wie ich schrieb, jedes Musikdramas – und darauf, daß Wiegands mediale Inszenierung der Szene, dieses “Tafelbild der Seele”, funktioniert. XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
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[Hier stand nichts “Schmälerndes”, eher ganz im Gegenteil; dennoch hat eine Agentur gefordert, daß die Stelle herausgenommen wird. ANH, nachgetragen am 5.2.]
Imgrunde ist das alles jetzt nur noch irre, hochgefährdet, aber zugleich genau deshalb aufgeladen mit jener Energie, die letztlich zu besonderen Ereignissen überhaupt erst befähigt… zu etwas, das sich jenseits aller Normalität und Routine begibt – oder nicht: Wunder.
16.35 Uhr: Und während weiter im Großen Saal an der Licht- und Videoinstallation gearbeitet wird, folge ich >>>> Daniel Kirchs fernher klingendem Tenor durch die Gänge <% file name="Orpheus-Kirch-2" %>hinter der Bühne, und wirklich, dort:Drinnen proben Zagrosek, Stoermer, Kirch. “Ich war hier jetzt bei 6… die 6 bitte…” Das Volumen dieser Tenorbrust fiel zu weit für den kleinen Raum. Aber Zagrosek lacht, er wirkt zufrieden. Derweil, wieder im Großen Saal, zeigt Wiegand hinauf zur Decke, ruft: “Alles, was eine Harfe hat, bitte! Die sind alle verschieden…” Es geht um die Videoaufnahmen. Die Assistentin, jetzt als Gaffer, notiert auf dem Clipboard. Am Schlagzeug wird ein Höllenlärm veranstaltet, das knallt und scheppert und explodiert geradezu. Jemand schreit “Ruhe!” Der Radau geht weiter. “Ruuuuhe!” Hauen mit Hämmern auf das Metallgestrebe. “Gut so?” “Ja.” “Ruuuhe!” Von hinten der Lichtkünstler, fast schon zaghaft: “Hallo?” Dabei ist der Mann durchaus autoritär.

17.20 Uhr:
Soeben kommt Zagrosek in den Saal gelaufen, gefolgt von Stoermer und zwei Furien. “Hallo!” ruft er zum Licht hinauf. “Stört es Sie, wenn wir hier am Flügel eben eine Probe machen? Dringend. Dringend!” Sie stellen sich schon auf. Sie singen. Auf der Bühne wird gerückt, gerumpelt, dauernd steigt jemand die Stahltreppen raus, jemand anderes die Stahltreppen hernter. Eu–rüü–di-kè! Alle lachen. “Wie geht es bei Ihnen?” “Meine Stimmbänder sind eigentlich in Ordnung, aber ich brauche noch ein bißchen bis morgen…” “Das verstehe ich. Gut. Um 18 Uhr geht es los.”

NOCH FÜNF MINUTEN BIS ZUR HAUPTPROBE.

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Stimme der Eurydike vom Inneren des Orkus: Welche Harmonien! Welche Hoffnung!
Psyche in der Richtung zur Eurydike: Wenn von Orpheus schnell ich jetzt berichte, willst du hören, Eurydike?
Eurydikes
Stimme Wer ist Orpheus? Orpheus ist gestaltlos wie dieses Eiland. Bist du menschlicher Stimme Wohllaut, daß du mich bewegst?
Psyche Psyche muß dir dienen. – Zu überlisten Hades, riet ich Orpheus, den die Sehnsucht bei lebendigem Leibe herschleppt, in die Unterwelt zu steigen.
Orpheus vom Eingang in den Orkus her: Was hast du gieriger Orkus deinen Schatten umgeworfen schon übers ganze Leben ihnen, die du aufnimmst, allen! Jetzt mehr um mich! Nun kein, nicht ein letzter Augenblick in Schmerzen mehr? Nachdem, wievielmal ihn die Selbstsucht abgrundtief durchmessen. Ein Glied, ein Zug an mir verräterisch noch? Kein Zucken vor dem letzten Handel! Eurydike! Orpheus ist zum Sterben aller Hoffnung bar. Löst sie für einen kurzen Sommer! Für mein Leben!
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Libretto (7) © Gladys Krenek.

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HAUPTPROBE

18.02 Uhr:
[Konzerthaus Berlin, Großer Saal.]
“Bitte ein a!” – “So, allerseits einen schönen guten Abend. Ich freue mich sehr, daß es uns gelungen ist, Frau Barainsky zu gewinnen… für die Psyche. Und wir haben einen neuen Orpheus: Daniel Kirch. Und morgen bitte im schwarzen Anzug zur Generalprobe, wegen der Filmaufnahmen. Und die Probe beginnt um 16.30 Uhr, daß das bitte alle mitbekommen.” Wartet. Dann: “Die Sänger haben kein Licht!” Reaktion von hinten: “Nur technisch, das ist noch kein Ablauf.” “Arbeitslicht!” “Bitte: 551…” Kleinere Striche mußten angebracht werden, weil es Sängerprobleme gab… alles so kurz… “Wir machen heute Folgendes: Jeder Akt braucht ungefähr 35 Minuten. Wir spielen jetzt alle Akte einmal durch, dann Besprechung, dann die Pause. Ich will nicht unterbrechen. Bitte auch die Technik. Können Sie das?” “Das können wir.” “Dann geht es jetzt los. Bitte. Von Beginn.” – Schwarzes Gewölk, das sich ballt. Etwas Böses hockt da auf der Schwelle! – Wer seid ihr?”
MIT EINEM AUFRAG VOM HADES!
“Eiliger!” Zagrosek schlägt den Takt fast überdeutlich durch. “Sieben Jahre tot sein!” Und spricht immer wieder dem zu seinen Füßen die Partitur mitlesenden Maximilian Heller Bemerkungen zu, die der notiert, alles im Schwung einer verendeten Giraffe, auf die bald der noch kreisende Geier hinuntergleiten wird. Wie langsam der linke Vorderlauf des sterbenden Tieres ins Gras sinkt. Und die Schwingen des riesigen Vogels stoßen die Musik hinab und ziehen sie wieder hinauf. Einem Herzschlag gleich die Harfe unter den Streichern, unter der Flöte.

Milch hat die Schlange getrunken, nun laßt uns gehn!

“Danke, danke für diesen großartigen ersten Akt. Ich bin richtig stolz. Danke, Frau Barainsky , für dieses fehlerfrei Singen aus der Partitur… aber alle, wirklich. Können wir ein paar Kleinigkeiten eben schnell… 112…” “Wer keinen Körper hat…: 18.46 Uhr. “Das ist zu schnelle, ich dachte… ich seh Sie nämlich schlecht.” “Nein nein, das bleibt so…. nochmal bitte. Keine Panik, das kriegen wir.”

“Ja g e h t doch, wunderbar!” Auch das Orchester applaudiert… “Nächste Stelle, 148.” “Laß mich zu deinen Füßen dulden…” Kokoschka habe es gewollt, daß Alma ihn schlug im Liebesakt, das sei ihr zu viel geworden… schickte sie ihn deshalb dorthin, wo er richtig geschlagen werden konnte? “Wunderbar, das klingt sehr schön, das kriegen wir hin, nochmal, nicht nervös machen lassen…” “Wenn man da einmal rauskommt…. Ich sing das morgen noch besser, verlassen Sie sich darauf.” – Stocken. Krich: “Verzeihung, ich weiß jetzt nicht, wo wir sind.” “Ich bin ein bißchen gesprungen, ja.” “Bißchen, ja… verzeihng, ich seh das heute zum zweiten Mal.” Brigitte Pinter zu ihm, man muß tatsächlich etwas blättern. “Entschuldigung.” “Können wir?”

“Ich glaube, das machen wir einfach noch mal. War schon gut, aber einfach noch mal.” “Liebe ist so aberwitzig…” UND DANN, BENN: DIE LEIER HINAB DEN FLUß!”Bitteschön, Posaunen, 225, wenn wir uns da bitte Diminuendo eintragen, und beim zweiten Takt… – bitteschön! 209, zwei null neun -:” Sie gehen jetzt alle Stellen durch, bei denen Maxim Heller seine Notizen gemacht hat. Schön, wenn Zagrosek, um auch oben gehört werden zu können, eine Halbhand an den Mund legt und hochruft wie zum Segelsetzen oder daß man ihm das Reep runterwirft. Schön auch zu sehen, wie sich Kirch wortwörtlich einswingt, auch ausswingt nach einer heiklen Stelle, selbsterinnernd…. “So, wir machen Pause, dann zweiter Akt.” : 19.11 Uhr.

19.30 Uhr:
“Zweiter Akt. So, drei Sprünge.” Er hat sie gar nicht gern notiert, aber die Situation ließ etwas anderes nicht zu. Nun muß s o musikalisch gedacht werden, daß das Stück keinen spürbaren Schaden nimmt. Lachend zu Kirch hinauf: “Vielleicht wird mir dann leichter… Bitteschön!” Geigen. Kirch: “Vielleicht wird mir dann leichter…” – “Sò, bitte nochmal. 545 mit Auftakt.. -:”
– “Alles klar? Jetzt g a n z: der zweite Akt.”

UNGLÜCK! UNGLÜCK!>>>> <% file name="Unglueck-Unglueck" %> : 20.17 Uhr.

“So, bitte. Jetzt Stück für Stück.” Zu Kirch: “Das Unglück weiter, viel weiter, bitte.” “Wir können Sie grad nicht sehen, das Saallicht blendet.” “Wir haben da piano ausgemacht…” – “Bitte steigen wir ein in Takt 43.” Ich habe den Akt in den Reihen ganz hinten verbracht, wollte einfach hören, schauen und bin mir derweil wieder sehr unsicher, ob das mit der Puppe aufgeht; man sieht jetzt den Schauspieler auf einer der Projektionsflächen mit ihr herumgehen, einmal liegt er auf ihr, ich bekomme das mit den anderen Projektionen nicht zusammen, junger Frau, 50er/60er Jahre, n o c h früher etwas, Hollywood, sowas wie Kelly und Cooper, daneben ein Tropenfluß, schlammig, Pflanzen… Kirch: “Meine Konzentration läßt jetzt sehr nach, bitte jetzt nicht mehr das… ich bin einfach seit acht Uhr morgens unterwegs und singe die ganze Zeit. Ich kann einfach nicht mehr, es kommt ja auch noch der dritte Akt gleich.” “Ja, ich verstehe, wir sind ja auch morgen früh noch mal am Flügel.” Wendet sich wieder an die Partitur. “Gut, weiter.” Das m u ß jetzt durchgeprobt werden. “So, bitte der Takt 272, Hörner. Warum war der Einsatz nicht da? Hatte das was mit dem Sprung zu tun? Da sind Sie ganz allein.” —— “Tut mir leid, ich habe nichts verstanden. – Wir machen bitte einmal, damit das klar ist, 267 mit Auftakt… da ist vorher eine Fermate, das kann man gut verfolgen.” Er gagt die Stellen durch: “Herr Heller? Ja, richtig… in Takt 397, tutti, du nähmst das Weib in den Arm, Frau Senator…” Vorher noch, “ein alter Fehler, das hat schon ein paarmal gut geklappt, jetzt ging es daneben…”

21.15 Uhr:
“Bitte! – Dritter Akt. Wir beginnen wieder mit Sprüngen. Takt 35 ist der letzte noch gespielte Takt, es geht dann auf den Takt 102. Das ist der nächste gespielte. Für den Chor jetzt, aufpassen, bitte…. 125, dann geht es auf 165.” Der dritte Akt hat große Szenen für den Orpheus, einiges ist so schnell nicht nachlernbar, zwei Tage, meine Güte… Aber eben auch sowas von schade. “Können wir den bitte mal spielen, 498, das sind die letzten drei Takte vor dem Sprung.” Solche Striche müssen klug gemacht werden, teils ist zuvor in die Instrumentation einzugreifen, teils hernach, damit die Übergänge fließen können. Inwiefern es semantisch stimmt, also in der Erzählung, ist eine nächste Frage, die ich selbst noch gar nicht beantworten kann; ich habe damals, als ich das Libretto aus der Partitur abtippte, verabsäumt, Taktzahlen mit zu übernehmen. “Bitte, meine Damen und Herren, spielen wir alle Striche einmal an, danach machen wir den Durchlauf. Beginn Dritter Akt. Also:” Tiefe Streicher. Hochleistungsberufe. “Gut, die Sprünge funktionieren.” “Ich denk an…” Unterbricht: “Das geht schon.” Karsten Wiegand kommt vor, wendet sich um zu seinen Technikern, ruft: “Der dritte Strich hat sich geädert, Achtung! 501 bis 545…” wichtig, enorm wichtig, weil sonst das Beleuchtungsset ebenso durcheinander-, also ins Schleppen gerät wie die Projektionsfolge. Feuer, brennende Tiere, die brennende Almapuppe symbolisierend, den Krieg symbolisierend, der für die Obsession Kokoschka/Alma eine konkrete Metapher ist, jedenfalls hier zu einer wird. Illmer: Was geht hier vor? Das hat nun, auch mit den Projektionen, Kraft. Beklemmend. Der Mann könnte eine Oper auch alleine singen. Enormes burleskes Stampfen, bricht weg, sureal in Geige, Flöte, darunter läuft der Baß. “Einen halben Takt vor mir war das jetzt”, rügt, weiterdirigierend, Zagrosek. Barainskys Psyche, stimmlich ein wenig zu nah an Pinters Eurydike, vielleicht. Orpheus: “Tanzen, tanzen!” Die Wolken des Anfanges wieder.Sir Wirkungen des Lichtes, merke ich, dringen tiefer als die Projektionen in mich einm das Licht greift über auf die rückwärtige Leinwand, auf die Zagrosek gebeamt ist, damit ihn alle sehen: da sieht er aus, als dirigierte er im mittleren Schiff (!) einer Tarkowsky-Kathedrale. Die in einem blutigen Sonnenuntergang erglüht.
NACHSPIEL. Psyches Abgesang. Hände vor den Mund, schräg der weiterschlagende Dirigierstab, “bitte” sauer “n i c h t reden!” Dazu s e h r ausdrucksstarke Projektionen. Aber: vergangen, vergangen… und der Chor.: 21.58 Uhr.
“So. – Was wir wirklich noch einmal machen müssen, wegen der Striche, ist der Anfang.” — “Trompeten klingen ganz toll, aber sie sind leider zu laut.” Zu Kirch: “Ja, Sie können jetzt gern den Gesang nur andeuten.”

NACHTRAG
Offen, noch immer, ging es aus. Selbst am Tag der Generalprobe, morgen, wird es für die zwei Hauptpartien Einzelproben geben: weil die Sänger so kurzfristig eingesprungen sind. Mut kostet Arbeit. Zagrosek >>>> zu Barainsky vor dem Orchester: “Sie haben die Partie heute früh erst in Händen gehabt und jetzt alles einfach vom Blatt abgesungen, und exakt. Ich möchte Ihnen meine Hochachtung ausdrücken.” Applaus des Konzerthausorchesters mit Bögen und Füßen. Dann in die Nacht.

>>>> Das Ungeheuer Muse (17), DIE GENERALPROBE
ZWISCHENFILM, Das Ungeheuer Muse (15) <<<<
DIE ACHTE PROBE, Das Ungeheuer Muse (14) <<<<

3 thoughts on “Das Ungeheuer Muse (16). Orpheus & Eurydike. DIE NEUNTE PROBE: HAUPTPROBE. Mittwoch, der 3.2.2010. Live aus dem Konzerthaus Berlin. Mit einer nachträglichen Streichung aufgrund einer Agentur-Forderung.

  1. Wenn das Ungeheuer … … Muse zur Puppe wird, grüßt der Pop die Ernsthaftigkeit. Zur Zwölftonmusik wird ein- und ausgeswingt, Giraffen sterben, Geier stürzen, Projektionen, Kelly, Cooper, lichtdurchflutete Herzschlagharfen. Da muß ich hin! Da muß ich hin! Gibt es noch Karten?

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