Das Arbeitsjournal des Mittwochs, dem 10. Juni 2015.


[Roter Tisch, 10.42 Uhr
Rosenkavalier, erneut]


Ein Pane Vallemaggia gebacken und vorgestern und gestern fast einen ganzen Tag lang an der >>>> Kritik zum Frankfurtmainer Rosenkavalier geschrieben: was andere geschrieben haben, das interessiert mich nicht: Deshalb lese ich nicht nach. Hör lieber zum Vergleichen Soltis Crespin und Kleibers nicht 1974er Aufnahme, also nicht die berühmte, sondern die zwanzig Jahre spätere, die als Film dokumentiert ist. Zugleich geht es nun um etwas anderes, eines, über das ich nachdenken muß, nämlich um den Auftrag, zu einem der Bilder Felix Nußbaums eine Erzählung zu schreiben – wieder einmal eine Erzählung!


Ich werde mich auf den Balkon setzen und einfach nur nachdenken, mich darauf verlassend, daß mir die Musik hilft, während ich die Reproduktionen der Gemälde betrachte. Hab ja ‘nen ziemlichen Kater, fast hätte ich sogar gekokst. Es wär das erste Mal in meinem Leben gewesen. Der neue Freund war freigebig. Doch ich nahm mich zusammen, trotz meiner Neugier. Immerhin kann ich sagen, daß mich in diesem Fall der Alkohol geschützt hat. Wenn schon solch ein Versuch, dann unbeeinflußt, schon gar nicht beeinträchtigt. So blieb ich clean, und der Freund zog für die Line gen Klo ab.

Nachmittags, gestern noch, hatte ich mich mit einer Lektorin von S.Fischer getroffen, für ebenfalls einen Auftrag; doch über den will ich nicht sprechen. Andernfalls würde mir ein kleiner Coup eventuell verdorben. Angenehmes Gespräch jedenfalls, Fellini, Schweizer Platz. Und morgen geht es nach Berlin zurück, abends mit meinem Sohn >>>> in den neuen Cesare von Händel. Er wird es, meines inneren Rosenkavalierrauschens halber, hoffentlich nicht zu schwer bei mir haben.

Nachmittags, heute, Vorstandssitzung im Literaturforum.

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