“Wenn Sie gefährdet sind, dann bleiben Sie doch einfach zuhause!” Im dreiunddreißigsten Coronajournal, diesmal abends bei Penny. Zugleich das (Nach)Krebs- und Vor-ZweitOP-Tagebuch des Mittwochs, den 4. November 2020.

[Arbeitswohnung, 7.11 Uhr
Harte Frühnacht; schwere Bruchschmerzen.
Nach 2 x 30 Tropfen Novamin aber durchgeschlafen.
Galina Ustvolskaya, Composition II “Dies irae” (1972/73)]

 

 

 

Mitwirkende:

    • Kassiererinnen & Kassierer
    • Einkäuferinnen & Einkäufer, darunter ich
    • Polizeiaufgebot
Die Zahlen in Berlin explodieren förmlich: Innerhalb
eines Tages wurden in Berlin allein 1513 neue Corona-
Infektionen gemeldet, weitere vier Menschen sind an
oder mit Corona gestorben. Inzwischen liegen schon
218 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Berli-
ner Krankenhäusern. Das sind 48 Patienten mehr als
noch am Montag. Damit sind 17,1 Prozent der Intensi-
vbetten mit Covid-19-Patienten belegt – und die zwei-
te Corona-Warnampel ist von Grün auf Gelb umge-
sprungen.

Berliner Morgenpost, Rundbrief, 4.11.20 morgens 

Vorabends, 3. November
Penny am Planetarium
Ahlbecker Straße/Prenzlauer Allee

Ich hatte schnell noch etwas einkaufen müssen, ließ → die Steuer also liegen, zog die Schuhe an, einen Schal, setzte den Hut auf – für den Mantel war es selbst jetzt noch zu warm – und ging los. Penny war proppevoller Kunden, alles sah nach Hamsterkauf aus. Ich wollte aber nur je eine Flasche Martini und Gin haben, um’s mir, zurück, etwas, sagen wir, flüssiger mit der Steuer zu machen. Meine neue abendliche Sundownerschaft, geschüttelt nicht gerührt, jetzt, da Sean Connery nicht mehr ist. Aber zwei alkoholfreie Biere nahm ich noch mit, weil zu Bratfisch und Kartoffelsalat kein Wein paßt. Er schmeckt dann immer metallisch.
Nur zwei der drei Kassen geöffnet, je Schlangen bis zum Ende des Raums. Gut, brauch ich sonst noch was? — Vor mir ein, ja, recht typisch Prenzlauer → Hipster, ich meinerseits in Anzug und Krawatte, den blauen Wegener auf dem Kopf, den ich vor nahezu vierzig Jahren auf einem Frankfurtmainer Flohmarkt erstand und habe zwischenzeitlich aufarbeiten lassen. Es gibt noch Putzmacherinnen, gute, in Berlin.
Der Hipster, als einziger in dem gesamten Raum, trägt keine Maske. Mich schmerzt die Bauchwunde, ich werde in größeren Menschengruppen wegen Covid-19 immer unruhig, trete also auf den Mann zu und sage: “Warum tragen Sie keine Maske? Bitte setzen Sie eine Maske auf.” Er dreht sich zu mir, lächelt, aber nicht freundlich, sagt: “Nein.” Ich: “Doch, Sie gefährden mich.” “Das geht Sie gar nichts an.” Daraufhin ich zu den Kassen, über eine der langen Schlange Wartender hinweg, die den Mund- und Nasenschutz alle tragen: “Hallo, hier ist einer ohne Maske. Bitte sorgen Sie dafür, daß er eine trägt oder den Raum verläßt.” Daraufhin ruft er: “Oh, ein Denunziant”! Ein widerlicher Denunziant!”— Das ausgerechnet mir. — Und fügt noch, nun wieder direkt, hinzu: “Sie Nazi … mit Ihrem” die Nase rümpfend “Anzug und Ihren Schuhen.” Ich: “Und Sie in Ihrer Prollkleidung.” Was von mir bizarr ist. Der Mann ist einfach scenic gekleidet, gehobner Techno-Standard, Berghain & Co., wahrscheinlich allein die Manchesterhose doppelt so teuer wie mein Toni Gard, den ich überdies ersteigert habe, als Schnäppchen. “Sie Proll”, wiederhole ich, die Bilder der Coronademonstranten im Kopf, die deutschnationale Fahnen schwingen. Ebenso bizarrerweise wiederholt nun er sein “Nazi”. So gibt ein Wutwort das nächste. “Sie AfD-Wähler,” wiederum ich. “Sieht man Ihnen gleich an.” Er lacht auf, klar ist er keiner, das weiß ich selbst ganz gut.
Jedenfalls dreht er sich ein nächstes Mal zu mir, baut sich quasi vor mir auf und droht: “Du willst dich wirklich mit mir anlegen?” Man grad, daß er nicht noch “Männeken” sagt. Aber das geht auf eine andere, unterdessen fast ausgestorbene Generation. Gewissermaßen jedenfalls läßt er seine Muskeln spielen, deren er deutlich gepflegte hat — auch aber ausgesprochen einprägsam-schöne Augen; die Oberlider liegen etwas schlupfrig darüber, was sie gleichsam noch schärft, ihnen ihr Blitzen verleiht. Auch insgesamt ist der Mann zwar ein wenig kleiner als ich, aber ziemlich breit, sehr gegenwärtig, fast bullig in den Schultern und merklich trainiert. War ich auch mal, aber weiche selbst in geschwächtem Zustand nie. Als jemand aus der Schlange, ein anderer Mann – um die dreißig/vierzig wie mein Gegner – auf ihn zuspringt.
“Aber ich! Ich leg mich mit dir an!” brüllt er. Baut sich seinerseits vor ihm auf. Was wiederum mir nicht lieb ist, ich regle meine Angelegenheiten selbst. Die beiden stehen aber wie Kampfhähne voreinander. “Du setzt jetzt eine Maske auf oder verläßt den Markt.” Der Hipster, sehr breit grinsend: “Nein.” “Dann hole ich meinen Hammer aus dem Rucksack und schlage dich tot.”
Auf so etwas hat der Hipster, scheint’s, gewartet. “Ah, Du willst mich töten? Ja fein, dann rufen wir mal die Polizei.” – Ich: “Ja, das wäre vernünftig.” Und erneut zu den Kassen: “Bitte rufen Sie die Polizei.”
Von dort keine Reaktion, aber aus den beiden Schlangen. Die Leute werden unwirsch, wollen in Ruhe gelassen werden. “Tragen Sie das doch vor der Tür aus! Gehen Sie raus!” Zu mir:  “Lassen Sie den doch einfach ohne Maske und verlassen den Markt.” Ich: “Verzeihung, aber ich bin gefährdet.” “Sie sind doch nicht gefährdet!” Ich zu den Kassen, rufend: “Der Typ ist immer noch ohne Maske, und ich bin Krebspatient.” Lachen aus den Schlangen.” Eine ältere Frau: “Sie sind doch kein Krebspatient! Sie doch nicht! Schämen Sie sich!” Woraufhin ich, allmählich nur noch rot sehend, mein Jackett auf- und mein Hemd aus der Hose reiße, den Stoff bis zum Hals hochzieh und die Narbe zeige, mit dem deutlich sichtbaren Bruch. “Bin, bin ich nicht??!” Die Leute weichen zurück. Man sieht ihnen aber an, daß mein “Argument” sie entsetzlich nervt.
Der mit dem Hammer ist unterdessen schon weg.
Nun wird endlich die eine Kassiererin tätig: “Weshalb tragen Sie keine Maske?” fragt sie. “Ich habe ein Attest”, antwortet er. Daraufhin ich: “Das möchte ich sehen.” “Werden Sie aber nicht”, erwidert er. “Dann”, sage ich zur Kassiererin,” lassen Sie sich das Attest zeigen.” Und zu dem Hipster: “Und warum hast du das nicht gleich gesagt?” “Du hast nicht gefragt, sondern bist mich gleich angegangen. Und ich muß es dir sowieso nicht zeigen.” “Dann kann ja jeder kommen!” Zur Kassiererin wieder: “Dann lassen Sie es sich zeigen.” Auf die naheliegendste Idee, die Marktleiterin oder den Marktleiter zu rufen, kommt keiner, auch wenn der Hipster triumphierend beharrt: “Ich muß es niemandem zeigen außer Leuten vom Ordnungsamt und der Polizei.” “Gut, dann rufen wir jetzt die Polizei.” So ich.
Er lacht höhnisch auf. Ich hole mein Ifönchen aus der Tasche. “Bitte, dann mach ich jetzt ein Bild von Ihnen.” Und fotografiere. Er: “Löschen Sie das! Ich habe ein Recht auf mein Bild.” “Ja, haben Sie. Und ich lösche es, wenn die Polizei hier ist.” — Da zieht er tatsächlich sein Smartphone, wählt 110. Er sei bedroht worden, mit einem Hammer, erklärt er; er sei übel beschimpft worden. “Er trägt keine Maske!” rufe ich ins Mikrophon hinzu.
“Die Polizei kommt”, sagt er dann und schiebt seinen Einkaufswagen ans Band.
“Wenn Sie ihn jetzt abfertigen, verschwindet er einfach”, werfe ich ein.
Bei nahezu allen fast dieselbe Reaktionsweise: am besten alles ignorieren, nichts mitbekommen, bloß nicht in etwas hineingezogen werden. Ich muß wieder, wie nahezu immer in solchen Situationen, an die jüdischen Familien denken, die aus ihren Wohnungen gezerrt, auf den Straßen zusammengetrieben und in die Waggons zu den Vernichtungslagern gepfercht wurden, was nachher so viele angepaßte Deutsche (und, Verzeihung, Deutschinnen) — die meisten von ihnen sogar — nicht mitbekommen zu haben behaupteten. An dieser condition humaine hat sich nichts, aber auch gar nichts geändert. Es ist rein zum Verzweifeln.

Aber es wurde noch gräßlicher alles.
Tatsächlich kam die Polizei, sogar mit Tatü und Tata. Ein schmaler, nicht sehr hochgewachsener, allerdings höchst eleganter dunkelhäutiger Beamter in Zivil, die anderen vier – darunter eine Frau – uniformiert. Alle selbstverständlich mit Maske.
Wir wurden hinausgerufen, vor den Markt. Dort nahm man erst einmal unsere Personalien auf und ließ sich tatsächlich das Attest des Hipsters zeigen. Er hatte wirklich eins. “Und warum zeigt er es nicht uns?” “Das muß er nicht, er hat völlig recht.” “Aber dann kann doch jeder behaupten, solch ein Attest zu haben.” “Das ist halt so.” “Aber ich bin gefährdet, ich fühle mich gefährdet, habe gerade eine schwere Krebsoperation hinter mir, eine weitere Operation steht in der kommenden Woche an.” “Dann bleiben Sie”, sagt da die Polizisten, “halt zuhause, wenn Sie gefährdet sind. Sie müssen ja nicht auf die Straße.”
Das war nun in der Tat der Gipfel. Gefährdete sollen sich einsperren, indessen Gefährder munter herumlaufen dürfen. Daß jemand, sagen wir, Asthma hat, bedeutet ja nicht, er könne nicht auch Überträger sein. Wir tragen die Masken nicht, um uns selbst, sondern um andere zu schützen.
Ich war wirklich sprachlos. Angemessen verhielt sich imgrunde nur der elegante dunkelhäutige Zivilbeamte; was für ein schöner, dachte ich, Migrationshintergrund! Wie gut für dieses Land! Wir seien in jetzigen Situation wohl alle angespannt, überspannt, was helfe es denn, wenn wir aufeinander losgingen? Was aber mit dem Hammer sei? Wenn sie so etwas hörten (mit “sie” gemeint war die Polizei insgesamt), seien sie sofort höchst alarmiert. Alles andere sei doch Kleinkram. Ich: “Meine Gefährdung ist kein Kleinkram!” Darauf die Polizistin erneut: “Dann bleiben Sie eben zuhause.” Von ihren Kollegen mußte sie dazu keinerlei Widerspruch hören. War man einverstanden oder hatte es nur zweimal nicht gehört? — Ich solle das Foto von dem Hipster löschen. “Auch bitte im Grundspeicher.” Lustig, hier wußte jemand Bescheid. Ich reiche ihm das Ifönchen: “Bitte löschen Sie es, ich weiß nicht, wie das geht.” Hatte ich tatsächlich wieder vergessen.
Er nimmt das Gerätchen und tut’s. Ob er, der Hipster, Anzeige erstatten wolle? Nein, es habe sich ja alles geklärt, und der mit dem Hammer sei ohnedies fort. So bekommen wir unsere Ausweise wieder und gehen unsrer Wege, ich erst einmal in den Supermarkt zurück, um endlich meine Einkäufe vorzunehmen.

Ich zittere noch über den ganzen Abend. Nach dem Essen schwillt die Bruchnarbe an, und es beginnt so sehr zu schmerzen, daß ich zweimal dreißig Tropfen Novamin nehmen muß. Klar, die Nervosität jetzt, die Aufregung. Psyche.  Furcht davor, nicht schlafen zu können, mitternachts sogar, daß ich auf die Notstation muß.
Es geht in mir um und um. Und weil ich nicht schlafen kann, sehe ich nach den → Bestimmungen für solche Atteste nach. Zuvor war noch mein Sohn auf einen Abendespresso gekommen. Ja, das mit den Attesten kenne er von einigen Leuten auch. “Total → leicht, da ranzukommen. Und dann gehen sie ohne Maske in die Geschäfte, um zu provozieren. Hör mal, Pa, das ist doch ganz klar: Einer allein ohne Maske unter fünfzig Käufern? Na, was hat der wohl vor? Es ist ekelhaft. Selbst jemand mit Attest könnte für zehn Minuten Einkauf eine tragen, allein schon als Zeichen.”
Daß Masken unter freiem Himmel Unfug und auch gesundheitlich nicht eben gut sind, darüber sind wir einig.
Die Begründung dafür, daß sich die Attestinhaber nur vor Ordnungspolizei und Polizei ausweisen müssen, ist einfach: Alles andere würde sie, heißt es, diskriminieren. Doch was bedeutet dies de facto? Daß Menschen mit z.B. Asthma andere gefährden dürfen, ihre Krankheit dient als Alibi. → Sekundärer Aggressionsgewinn. Fröhliches Ausleben der Aggressionen gegen andere als quasi Entschädigungsleistung. Oder was? “Wenn Sie gefährdet sind, dann bleiben Sie doch einfach zuhause” -: Der Gefährder kriegt freie Bahn, die Gefährdeten solln im Hausarrest ausharrn. Soviel zur jedenfalls Berliner Polizei oder in diesem Fall einer vielleicht auch nur einzigen Polizistin, der aber nicht widersprochen wurde.

Angenehm bei dem allen war nur der junger Zivilbeamte, ich wiederhole es und schließe mich durchaus mit ein. Und deutlich wurde, was die Pandemie mit uns macht, aus uns macht: daß die Nebenfolgen möglicherweise erheblich gravierender sind als die eigentliche Gefahr. Homo homini lupus — nur daß untereinander sich wirkliche Wölfe anders verhielten.

8 thoughts on ““Wenn Sie gefährdet sind, dann bleiben Sie doch einfach zuhause!” Im dreiunddreißigsten Coronajournal, diesmal abends bei Penny. Zugleich das (Nach)Krebs- und Vor-ZweitOP-Tagebuch des Mittwochs, den 4. November 2020.

  1. Meine Güte, was für ein deprimierendes Schauspiel.
    Dass sich tatsächlich einige Ärzte ein Zubrot mit unbegründeten Maskenbefreiungs-Attesten verdienen, schlägt dem Fass den Boden aus. Ich frage mich schon eine Weile, welche Erkrankung da vorgeblich zugrunde liegen soll, die nicht einmal eines dieser Plexiglasschutzschilde zumutbar macht, die das Gesicht gar nicht berühren. Tatsächlich hat man in den letzten Monaten doch auch einigen anderen Rotz angenehmerweise nicht abbekommen. In Vor-Corona-Zeiten wurde wesentlich mehr gehustet und geschnieft, wenn man in der S- oder U-Bahn unterwegs war. Mich nervt die Dauerverhüllung auch, aber sie hat auch Vorteile – Geruchsbelästigung wird reduziert… die Ausdünstungen von anderen Fahrgästen, Mief in Treppenhäusern…

    1. Ganz unabhängig davon aber, ob berechtigt oder billig verdientes ärztliches Zubrot, bleibt doch die Frage, ob es sich tatsächlich rechtfertigen läßt – und falls ja, dann wie-, daß jemand mit einer Vorerkrankung andere ins Risiko reißen darf, daß sie sich anstecken, evtl. sogar lebensbedrohend. Es wäre vielleicht etwas anderes, unterzöge sich die betreffende Person regelmäßig einem Covid-Text, sinnvollerweise alle vierzehn Tage. Aber da würde dann gewiß auch wieder von Diskriminierung gesprochen – der Lieblingsknüppel molierscher Moralisten gegen die Freiheit. Und auch das müßte sie vermutlich denen, die sie gefährdet, nicht nachweisen. Es ist dies ein großes Problem der recjhtsstaatlichen Gewaltrechtsübertragung, wenn etwa, wie gestern abend, die Polizei nahezu zwanzig Minuten brauchte, um vor Ort zu sein.

  2. Mir scheint manchmal, dass sich die Maske bei einigen zu einer Art Befindlichkeitsfähnchen entwickelt: In Pandemiezeiten kann man endlich mal ohne jegliche Anstrengung demonstrieren, dass man gegen den Strich gebürstet ist, nicht klein beigibt, die Nase freilässt oder gleich das ganze Gesicht! Die solln nur kommen, die Kuscher und Besserwisser, die einen dran hindern wolln!
    Micro-Rebellion vom Feinsten.

    Die geschilderte abfällige Passivität der “Unbeteiligten” macht mir allerdings mehr Sorge.

  3. Wenn ein Schiff untergeht, dann heißt es Frauen und Kinder zuerst. Ich will mich hier gar nicht über die tatsächlichen Risiken dieser angeblichen Pandemie auslassen. Das kann jeder, der es wirklich möchte, unabhängig von den durch Medien und Politik gemalten Horrorszenarien objektiv an den Zahlen des RKI sehen. Der aktuelle Anstieg von Kranken ist saisontypisch. Und mein aufrichtiges mit Gefühl für deinen Gesundheitszustand. Ich habe gerade meine Mutter an den MRSA Keim verloren und kenne dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Zumal dieser Keim an den Orten lauert, wo eigentlich Kranken geholfen werden soll. Aber dennoch bin ich fest davon überzeugt dass eine Gesellschaft, die sagt: “Alte und Kranke zuerst und Gesunde und Kinder ins Unterdeck” dem Untergang geweiht ist. Es gibt genug Studien über die gesundheitlichen und psychischen Schäden, die durch Masken erzeugt werden. Ich vermute dass diese ungesunde Haltung aus der Hybris des Menschen entsprungen ist, sich über die Gesetze der Natur erheben zu können. Ich denke wir müssen alle wieder Demut gegenüber unserem Schicksal lernen und dürfen nicht andere dafür verantwortlich machen.

  4. Habe versucht, diesen Beitrag auf Facebook zu posten. Man hat mir mitgeteilt, dass das posten bzw. verlinken der ‘Dschungel Anderswelt’ auf Facebbook verboten ist.

    Na Danke dann FB.

    1. Interessant. Ich meine, Belege für diesen Ausschluß hatten wir ja schon zuvor. Noch ineressanter ist, daß keine Begründung angegeben wird. Ich meinerseits habe auch zweifach schriftlich nachgefragt – und bin selbstverständlich ohne Antwort geblieben. — Ich setze Ihren Kommentar mal unter meinen heutigen Facebook-Post.

      1. Ja, tun Sie das – mal sehen, ob man auch damit schon auffällig werden kann.
        Während die Neo-Menschen fleißig imaginäre Punkte für gesellschaftliches Wohlverhalten sammeln und auf die App warten, die ihnen ihr Punktekonto in Echtzeit anzeigt, sehe ich den Tag nahen, an dem sich die digitalen Medien in die allgemeine Gesetzgebung implantieren und wir wegen Algorithmus-Verbrechen angeklagt werden, weil wir die wohldefinierten Programme der Gesellschaftsroutinen einschließlich der zugelassenen Sprachmodi stören.

        PS: Man kann einen Link zur Dschungelseite übrigens auch nicht über den FB-Messenger weitergeben. Er wird dem Empfänger gar nicht angezeigt. (So können, wenn erstmal die Digitalisierung der zwischenmenschlichen Kontakte Norm ist, Menschen einfach aus der Welt verschwinden.)

  5. Die Episode Anzug versus Hipsterklamotten erinnerte mich an ein Gespräch mit dem Künstler Armin Chodzinski, der auch Anzuträger ist und der davon berichtet, wie er sich irgendwo spontan über den Autoverkehr aufregt und ihn einer anspricht, so nach dem Motto, man sehe ihm, dem Anzugträger nämlich, gar nicht an, dass er gegen Autos eingestellt sei. Allerdings ist der, der ihm das sagt, einer, der selber Klamotten (teure Markenkleidung nämlich) trägt, die 4 bis 5 mal so teuer seien wie sein Anzug, der aus dem Secondhandladen stammt. Da ist also der Versuch, ihn, den Anzuträger zu “lesen”, wie es heißt, gründlich schiefgegangen.

    Furchtbarer Typ, von dem Sie hier erzählen. Wie kann man nur, frage ich mich, gerade in diesen Zeiten, so auf sein (vermeintliches, da hochwahrscheinlich unter Schmu erworbenes, aber immerhin offizielles) Recht pochen? Hoffen wir, dass er nicht infektiös und nicht besonders laut in Ihre Richtung gesprochen hat.

    PS: Man kann das Gespräch noch nachhören, siehe hier http://kunstgespraeche.com/armin-chodzinski/ und dort etwas weiter unten auf das Schlagwort “Distinktion” klicken, dann spielt die oben erwähnte Stelle los.

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