Catania nachsinnend.

Was eigen ist an meinen poetischen Features: Die von mir beschriebenen Dichter und Städte – schon, daß sie beide mit ganz ähnlichen Mitteln zentral für mein “Hör-Denken” stehen, ist bezeichnend – werden in Romanfiguren und literarische Landschaften verwandelt, in denen sie sich mit den Hörern bewegen. Es ist weniger eine Anverwandlung – also nicht “subjektiv”, wie Zenke meint – als eine spezielle Form der Überhöhung, die rein poetischen Gesetzen gehorcht. Jede Stadt wird zum belebten Kunst-Raum, die Psyche jedes “meiner” Dichter auch. Immer spielt ein Moment der Verklärung mit, immer ein Ausdruck von Liebe… vielleicht von der Céline-Arbeit abgesehen, aber da war es Haß (den ich in den Untertitel des Hörstücks nicht mehr hineinnehmen konnte, weil der Redakteur auf dem ausgedruckten Programm bestand: “Ein Haß-Staccato”… selten hab ich mich so geekelt, selten war ich so ambivalent in der Zustimmung für ein Genie).
Die Verklärung unterscheidet die Hörstücke scharf von jederlei Journalismus. Deshalb ist der Begriff “Feature” auch eigentlich falsch. Ich zöge es ausgesprochen vor, von “Hörstück” zu sprechen, also eine musikalische Kategorie zu verwenden.

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