Ernst Jünger, Heliopolis (1). Dichter-Credo: Wissen aus der Fremdheit.

Das ist die Ouvertüre; ihr schließen sich Gänge durch den Hafen, durch die Bazare und engen Viertel an. Der Anblick der Menschen, die dort wimmeln, steigert meine Heiterkeit. Je weniger ich ihre Namen, ihre Geschäfte, ihre Sprache kenne, desto lichter tritt der geheime Sinn hervor. Sie werden von innen illuminiert. Es wird mir deutlich, daß dem Sein und Treiben der Menschen ein Mythos zugrunde liegt, der einfach ist wie eine Bilderschrift. Wir nähern uns dem Glück, wenn wir in diesen Mythos eintreten.
Im Fluge steigt die Sonne zum Zenit und senkt sich dem Meere zu. In wundersamem, schmerzlosem Laufe eilt die Zeit dahin. Die Lebensbilder fallen in mich ein wie Adern, die sich in mir vereinigen.

Lucius de Geer, EA 130.

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