Heller Muth, ein Kinderbuch.

Nun also auch er. Man konnte ja sowieso damit rechnen, daß er als selbsternannter Oblong Fitz Oblong, sich zum Schutz der Frauen erigierend – also stauchend -, in die Arena der Feuilletons einreiten würde, um, wie eben ein Freund am Telefon formulierte, „seine kleine Lanze anzulegen“. Und zum Schutze einer Person, die ihre intime Persönlichkeit angeblich vor dem Öffentlichen bewahrt wissen möchte, gibt er sie, jedenfalls indirekt, eben dieser Öffentlichkeit preis. So handeln Kavaliere, deren Stoffwechselapparat zu sehr viel schwitzt.

Interessant indes, wie dieser Kavalier unbewußt seine Sexualangst gestaltet. Aus der durchglühten Beschreibung von Lust eine „Fremdverletzung“ herauszuinterpretieren, kann nur einem gelingen wollen, der mit der Lust Probleme hat und immer noch meint, es hänge am organisch-Anatomischen in irgend einer Weise Schmutz. Was Oblong in seinem Artikel offenbart, ist die kleinbürgerliche Angst vor der obsessiven Erotik, die immer auch eine Angst vor Vergleichen ist. Nein, der kleine dicke Ritter Robert Bolts reicht an die Frauen, die er verteidigt, nicht heran. Körperlich nicht. Von seinem Intellekt zu handeln, widerstrebt mir, weil ich kein Erbsenzähler bin.

Schlimm ist nur, daß er nicht lesen, also auch nicht fühlen kann.

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