Lara Croft, erkenntnistheoretisch.

Denn wenn virtuelle Realitäten die sinnliche Explorierung von möglichen Welten bedeuten, so stellt sich die Frage, ob nicht in der »sinnlichen Exploration« von möglichen Welten just jene Aktualisierung besteht, deren Nichtvorhandensein Esposito als unterscheidendes Merkmal der Virtualität bestimmt. In dem Moment, in dem Datenstrukturen s i n n l i c h exploriert werden, sind sie auch e r f a h r b a r. Sie können gesehen, gehört und mit dem entsprechenden technischen Zubehör auch angefaßt werden: Man kann sich in ihnen bewegen und man wird von ihnen, wie das Beispiel Lara Croft deutlich zeigt, im doppeltem Sinn des Wortes – bewegt. Was aber in dieser Weise erfahrbar ist, wurde zumindest bis anhin auch als real bzw. als wirklich wahrgenommen. Mit der Möglichkeit einer wirklichen Interaktion mit virtuellen Welten wird somit nicht nur der Status der Virtualität, sondern auch jener der Realität fragwürdig.

Deuber-Mankowsky, >>>>> Das virtuelle Geschlecht und seine metaphysischen Tücken.



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