9 thoughts on “Liebesgedicht in den ewigen Metaphern.

  1. Das ist ein sehr schönes Gedicht mit einer Menge Winkel, und über die trockenen Tränen des Sandes habe ich mich gefreut. Diese Abbildung auf einen langen müden Ausritt an einem staubig-warmen Nachmittag gefällt mir sehr.

    Was ich nicht ganz verstehe ich, warum Sie darin gesperrt schreiben. Das kommt mir vor, als wollten Sie mir übereifrig nochmals sagen, was Sie schon gesagt haben, weshalb es mich ein wenig stört. Aber vielleicht sehe ich nur Ihre Gründe nicht.

    Noch etwas: in meinem Browser (Firefox 2 auf Win XP) verschwindet der Text ihres Posts, wenn ich mit der Maus darüber gerate. Wie auch oft Links in den Posts. Gucken Sie doch bei Gelegenheit mal nach.

    Danke für das Einstellen des Gedichts!

    1. @sumuze. Es i s t ein Link. Klicken Sie einfach mal drauf. (Zur dahinterstehenden Poetik sieht >>>> dort).

      Zum Gedicht selber: Es ist, glaube ich, noch nicht fertig, weil “Tränen”, aber auch schon direkt davor das “trock(e)nen” noch einer formalen Klammer bedarf. Hier hängt das noch etwas sehr durch. Ebenso tendiere ich momentan dazu, die Zeile “ohn’ Haus und Land” auf “ohn’ Land” zu verkürzen, bekäme dann aber ein semantisches Problem.
      Eine andere Überlegung hatte ich dazu noch: Die strikte Formalität des Gedichtes am Ende auslaufen zu lassen, wortwörtlich “im Sand zerlaufen” zu lassen, so daß selbst der Reim sich aufribbelt. Da bin ich noch nicht einig mit mir.

      Zu den Sperrungen. Prinzipiell halte ich es so, daß Sperrungen Betonungen sind, also rhythmische Lesehilfen, meinetwegen auch -anweisungen; ich halte ja so gut wie nichts von der vorgeblichen Freiheit, die man Lesern lassen soll. Die Freiheit des Lesers ist eine der Bedeutungsfindung und Interpretation, nicht aber der Form. Die von mir als Unfug empfundene Freiheit des Lesers müssen Sie nur einmal auf Musikstücke übertragen und sich vorstellen, was das bedeutete, wenn in sich Partituren weder Taktvorgaben noch Phrasierungs- und Lautstärkevorschriften fänden. Nur eine kunstfremde Betrachtungsweise, wie sie in der Literatur freilich so recht vorherrscht, konnte auf die Idee einer “Freiheit des Lesers” verfallen – eine Betrachtungsweise, die genau so schlecht moralische Kriterien an Naturphänomene anlegen könnte. In der Tat gab es im Mittelalter Gerichtsverfahren gegen Tiere.
      Kursivierungen wiederum sind Betonungen semantischer Zusammenhänge und Anklänge, also Betonungen des >>>> Bedeutungshofes.

      [Poetologie.]

    2. Danke für Ihren raschen Hinweis, aber ich kann nicht drauf klicken, weil – wie ich oben sagte – der Text des Gedichtes unsichtbar wird, sobald ich mit der Maus hinein zeige. Das machen übrigens alle anderen Links auch, nur sind sie meistens klein genug, daß ich sie dann noch mit der Maus treffen kann.

      Im Gedicht das Haus fortzulassen gefiele mir persönlich nicht so sehr, da ich gerade das “ohn’ Haus und Land” stark mit dem Gefühl verbinde, das z.b. beim Reiten auf scheinbar nicht umzäunten Brachen oder anderen Flächen (die es ja leider kaum gibt) entsteht. Und auf das ich Ihr Gedicht gerne abbildete, was einen Großteil meiner Freude daran ausmachte.

      Zur Sperrung: ich mag es lieber, wenn ich Betonungen aus dem Fluss des Lesens erhalte, als sie mit einem Aushängeschild versehen vor Augen zu haben. Das liegt vielleicht daran, daß ich in der Tat Gedichte absolut kunstfremd betrachte, weil mir dieser Blickwinkel nicht sehr gefällt. Ich sehe mich als Verbraucherin eines Gedichtes, nicht als Konkurrentin des Autors, und lese nach meinem Gusto drauf los. Ich hoffe, ich werde deshalb nicht eines Tages vor Gericht gezerrt *lächelt*.

    3. @sumuze. Ach was, das werden Sie gewiß nicht. Für so viel Freiheit des Lesers bin ich dann d o c h. *lacht.

      Und daß der g a n z e Text verschwindet: Klicken Sie auf das Verschwundene… Sie werden sehen. (Ich kontrolliere jeden meiner Links, nachdem ein Text publiziert ist. So auch diesen, und heute – und jetzt noch einmal – wieder.)

      Wunderschön übrigens und Der Dschungel ganz nah: Auf etwas Verschwundenes klicken.

    4. In der Tat, es funktoniert. Vermutlich hat mich das Spam-Virus-Unwesen so eingeschüchtert, daß mir, wenn Text verschwindet, jedesmal das Herz in den Hals hüpft und ich daher nicht mehr mich zu klicken traue.
      Nun denn, jetzt taucht tapfer aus dem Verschwundenen Neues auf. Sehr schön, ja. Dankesehr.

  2. Ich zucke immer zusammen, wenn Sie, Herr Herbst, Änderungen an einem Gedicht in Aussicht stellen, welches an sich keiner mehr bedürfte.
    (Ich zucke aus Unbedarftheit, ich weiß…)
    Zum Stichwort ‘Sperrdruck’ fällt mir ein ganz ferner Satz von Adorno ein. Der hat einmal sinngemäß gesagt, dass der ‘Sperrdruck eine Geschmacklosigkeit sei,
    die den Seelenkünstler desavouiere…’
    Das hat aber nichts mit Ihrem wundervollen Gedicht zu tun!
    (Wahrscheinlich habe ich mir diese Aussage nur gemerkt, weil sie mir für den
    schrägen Blick Adornos symptomatisch erschien 🙂

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