Liederabend mit Annette Dasch und Ulrich Naude in der Hamburger Laeisz-Halle (25.1.2011)

Die Ideen, das kränkelnde Genre des Liederabends aufzupäppeln, sind vielfältig. Etwa zeigte nunmehr auch die Sopranistin Annette Dasch ihr Geschick im Umgang mit dem Publikum, auf der Bühne nämlich des Kleinen Saals der Hamburger Laeisz-Halle. Nach Liedern von Beethoven, Brahms und Korngold, die das an diesem Abend zentral gestellte Werk von Richard Beaudoin (*1975) “Nach-Fragen” von 2008 umrankten, gab es als zweite und letzte Zugabe das schlichte und zeitlose Lied “Guten Abend, gute Nacht”, bei dem das Publikum mitsingen sollte. Es ließ sich nicht lange bitten. Überraschend: Ein Bedürfnis wurde erkannt, umgesetzt und befriedigt. So anrührend verklang der interessante Konzertabend, getragen von der erfrischenden Natürlichkeit einer Sängerin, die das Publikum auch mit ihren launigen, jedoch immer informativen Kommentaren gewann. Dabei war ihr kräftiger, flexibel geführter Sopran für die Beethoven-Lieder fast zu massiv opernhaft. Überhaupt liegt dieser Sängerin eher burlesk Fetziges mehr, Überzeichnetes wie Korngolds “Old English Song” oder Beethovens “La Marmotte”. Manchmal leistete sie sich Nachlässigkeit in der Textverständlichkeit. Aber wen störte das? Vielmehr bebte der ausverkaufte Saal bebte beim Schlussapplaus bis in seine Grundfeste.

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