Matriarchat. Argo. Anderswelt. (186).

Noch bei keiner hatte ich derart gefühlt, wie nahe die Drohung zum Locken gehört; diese Person, dieses Geschöpf war die pure Sexualität, n i c h t ordinär, n i c h t kultiviert – nur W e r d e n: erschaffen und umbringen, gebären und reißen, lecken und verschlingen, liebkosen und vernichten, alles in einem, alles in perfektem Verhältnis, die leibhaftig gewordene Erde, Hekate. Aber sie weinte. Oder versuchte es doch. Wir haben gesiegt, dachte ich. Wir haben sie niedergeworfen. Weshalb will ich, daß sie aufsteht? Weshalb, daß die dreiköpfige Hündin ihre furchtbare Macht zurückerhält? Denn die Männer, die sie niederwarfen, hatten einen G r u n d. (………) Ich begann zu spüren, wie kalt es war. Auch die Lamia fröstelte. So entsetzlich sie wirkte, so traurig war sie doch. Ganz von ferne drangen die Töne der Wirklichkeit zu uns herunter, einer Wirklichkeit, die immer weiter abgenommen hatte, sich abstrahiert hatte, Organisation geworden und nicht länger Prozeß war. „Einheit“, sagte ich. „Einheit“, sagte sie. Und weinte wie eine Caldera, die sich wieder füllen will.

>>>> ARGO 187
ARGO 185 <<<<

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .