Olevano Romano. Auf dem Berg hinterm Friedhof.

Man kommt, wenn man auch nur einen Tag hier auf dem Land gewesen ist (die sich im Waschbecken sammelnden, zusammengebackten und bisweilen aus dem Wasserhahn, dreht man ihn auf, herausflutschenden Nacktschneckenleiber; die Spinnen in dem Abort, in deren staubigen und faserigen Nestern sich entfernte Mensch- und Maschinengeräusche verfangen; pinkeln zu gehen stets direkt im Land, weil auch das Abwasser gespart werden muß, und sich dort auch die Zähne zu putzen) sehr ins Meditieren über das, was Zivilisation s e i. Die Denkbewegung und -perspektive ist eine andere, als lebte man ‚r e i n’ in der Stadt. Befragt wird eben die Zivilisation, nicht die Natur. Allerdings muß dazu auf eine ‚einfache’ Weise gelebt sein, also ohne den zivilisatorisch-sanitären Schutz, der Natur auch auf dem Land wieder abdeckt.

[Aus dem Notizbücherl, 18. Juli 2005.]

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