sofia gubaidulina…

… in meinem körper.

ein gefühl von einer nichtgebundenheit, von einer art freiheit stellt sich körperlich ein. ich betrachte nicht nur meinen körper mit mehr lust, ich empfinde auch eine viel intensivere. ist es das nicht mehr an den körperlichen rhythmus gebunden sein?. traurig bin ich immer noch, aber in meinem rein körperlichen empfinden erklingt eine andere sprache, die lauter, deutlicher, radikaler nicht mit der gewohnten tonfolge das sagt, was sie sagt.
passend dazu fülle ich im augenblick meine ohren mit einem violinkonzert von >>> sofia gubaidulina. das stück >>>> “offertorium”. unglaublich, wie sehr solche klänge in meinen körper einziehen, ja, fast räumlich eine eigene struktur bilden. meine ohren hören, mein körper nimmt es ganz in sich auf. immer dann, wenn ich ein musikstück das erste mal höre… weiß ich nicht, welcher ton als nächstes erklingt. die gesetzmäßigkeiten bei einem solchen stück sind andere, und sie klingen so neu. so neu und anders, wie ich mich im augenblick fühle. im moment erklingt gerade aus der hommage à t. s. eliot „time and the bell have buried the day“… ich kann da einfach nur noch hinhören. nie kann ich mir ein neues stück nach dem ersten hören ganz merken, aber die erste anzahl an tönen, wird danach nie wieder nur eine anzahl an tönen sein.

nachtrag:
… noch nie thomas stearns eliots verse “four quartets” so gehört, schuberts oktett durch eine sopranstimme ergänzt. töne, die ich unter dem mikroskop nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann, deren methodisches verstummen in einem solch klaren klang hörbar wird. so schön finde ich das…. und im offertorium höre ich eindeutig alban berg. diese beiden stücke werden mich durch die nächsten tage begleiten.