Thomas Hettche, die Bestenliste und die USA.

Von Tullius. >>>> Hettche auf platz 1 der swr-bestenliste. wen muß man da schmieren?An Tullius.Man muß nur gut situiert sein im Betrieb. Jemanden zu schmieren ist da gar nicht nötig. Aber ich gönn es Hettche. Und vielleicht ist sein Buch ja wirklich gut. Ich selbst kümmer mich weiter um Die Dschungel und ihre Ästhetik. Um die Bamberger Elegien und um Argo. Daß ich wie Pettersson – allerdings vitaler und sehr sehr viel glücklicher als der – ästhetischer Außenseiter bin, ist doch ohnedies klar. Und wird sich nicht mehr ändern. (In “Lettre”, berichtete mir Do, habe es einen langen Artikel zu Weblogs gegeben. Völlig klar, daß Die Dschungel nicht drin vorkamen – egal, >>>> welche Zugriffzahlen sie unterdessen haben.)
[Hammerhart und politisch mehr als bezeichnend übrigens d i e s e r, >>>> >>> die Kritik abschließende Satz aus der FAZ: „Über das Amerika, das unvermeidlich zu dem Stoff gehört, aus dem wir gemacht sind.“ Wen meint der Autor des insgesamt sehr intelligenten Artikels? Sich selbst? Diese Dschungelfrage bezieht sich auf die mitschwingende Affirmation des stattgehabten antieuropäischen Kulturverrats. Wir selbst, Die Dschungel, beharren auf dem europäischen, d.h. a u c h: auf dem orientalischen Erbe. An anderer Stelle ging ich auf den „Stoff, aus dem wir gemacht sind“ bereits ein, also daß die meisten von uns in den nächsten Dingen, etwa der Liebe, US-amerikanisch sozialisiert wurden: „I love you“ wurde zum Gesang auch des deutschen Herzens und nicht etwa „Ich liebe dich“.]

4 thoughts on “Thomas Hettche, die Bestenliste und die USA.

  1. zum thema betrieb wieso ist krausser mit „uc“ eigentlich nicht ans kreuz genagelt worden? das ist doch reinste pronografie. also, sozusagen: ein geiles buch. für etwaige mitlesende besorgte tugendwächter: es ist natürlich literatur, bei der (höchstrichterlich geurteilt!) kunstschutz VOR jugendschutz geht;-))

  2. Preise sagen wir es mal so: die paul-maria-müller-gedächtnismedaille wär für so ein werk auch unangemessen. wie soll ein betrieb, der so ist, wie er ist, krausser auszeichnen können? thelen hat den fontanepreis und die vergessenheit, muster hat gar nix außer der vergessenheit, hans meisel hat den kleistpreis 1927 und keiner kennt ihn, kurt heuser hat nichts und nie etwas gehabt – das ist ärgerlich und in der liste unendlich fortführbar, aber es war nie anders.

    mit historischem abstand sieht das dann immer ganz anders aus. und da wird krausser vor der literaturgeschichte eine bessere figur machen als all die hochgejubelten skribenten. die haben nämlich nur bücher, er hat ein werk. und das adelt ohne alle blechorden. leider auch ohne preisgeld;-))

  3. Lettre Zu Geert Lovinks missglücktem Blogartikel in Lettre gibt es eine gute Kritik bei Serner. Dass Die Dschungel nicht erwähnt sind, liegt vor allem daran, dass Lovink auf Literatur überhaupt nicht eingeht.

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