Waschsalons-&Putztags-Journal in Argos Anderswelt. Sonnabend, der 21. April 2012.

8.50 Uhr:
[Wieder Arbeitswohnung.]
Muß ich über den Titel dieses heutigen Journales hinaus noch viel mehr schreiben? Vielleicht aber doch, daß mein Junge, der sich gestern entschied, den Abend mit und die Nacht bei seinem Vater zu verbringen, jetzt im Schlafsack auf der Couch weiterschläft, nachdem wir erst sehr spät ins Bett kamen und ich ihn heute früh um halb acht aus dem Bettzeug scheuchte, den Schlafsack bereits für ihn zum Einschlupf vorbereitet; er machte, mein Sohn, auch gar kein Aufhebens, sondern schlief fünf Minuten später erneut, während ich alle Wäsche in den Reiserucksack stopfte und in die Hülle eines großen Kopfkissens dazu, mich selbst in ein altes Zeug hüllte und mit dem Riesengepäck auf der Hucke zum Waschsalon radelte.
Da laufen für mich jetzt fünf Maschinen.
So ist das bei mir, wenn ich sage, und mit Recht, ich hätte diesen Tag arbeitslos begonnen. So wird das auch noch weitergehen. In einer dreiviertel Stunde wieder rüber, dann gehen die Trocknerphasen los, dazu Döblins Wallenstein, um die Wartezeiten auszufüllen.

Gegen halb elf will ich mit dem allen fertig sein und mit meinem Jungen frühstücken, der daraufhin sofort zu seiner Mama muß: um Englisch zu büffeln für die Schule. Ich meinerseits arbeite dann immer noch nicht, sondern mache hier sauber: den Schreibtisch vor allem; es muß aber auch gesaugt und ganz besonders naß aufgewischt werden. Denn >>>> Melusine kommt heute nachmittag zu Besuch und ich schäme mich so ungern.
Vielleicht werd ich bis Mittag mit all dem durch sein. Da ich spät aufbin, „spare“ ich mir den Mittagsschlaf für meine Zeit ein und setz mich dann an Argo, ff. Nachmittags Cello irgendwann, anderthalb Stunden für mich und eine halbe Stunde Duos mit dem Jungen. Und, wie gesagt, Melusine. Es kann also alles auch anders laufen. Der Abend gelte dann wieder dem Wallenstein.
Schön aber, sehr schön, gestern abend war, daß mein Sohn und ich erst einmal jeder lasen: er Kiplings Quequern aus dem Zweiten Dschungelbuch zuende,

ich meinen Wallenstein; auf S. 522 von den dichten 751 bin ich nun. Fast anderthalb Stunden saßen wir jeder in Stille. „Wie schön Rudyuard Kipling schreibt“, rief mein Junge schließlich auch, „wenn man das selber liest!“

Erster (!!) Latte macchiato. Er wird mich >>>> darauf ganz ruhig antworten lassen.

2 thoughts on “Waschsalons-&Putztags-Journal in Argos Anderswelt. Sonnabend, der 21. April 2012.

  1. Seraphe und ich werden ja in Kürze mit Melusine (und Morel) die Rhön durchwandern, und wer weiß, vielleicht treffen wir uns auch bald wieder einmal. Freuen würde es uns. Liebe Grüße an Melusine. Wir wünschen euch einen wundervollen Nachmittag.

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