Zoom.

>Du betrittst um 16.30 das XXXX in der XXXX Straße. Nenne beim
Portier meinen Namen und bitte um den Schlüssel. Er wird ihn dir geben
und nicht fragen. Warte im Zimmer auf mich. Dazu wirst Du Dich oben
umziehen. Es liegt dort ein Kleid, das Du anziehst. Zieh auch die Schuhe
an. Deine eigenen Sachen rollst Du zu einem Bündel, das Du mit der auf
dem Bett liegenden Schnur verschnürst und im Schank, mit Deinen Schuhen,
verstaust. Danach stellst Du Dich mit dem Rücken zur Tür ans Fenster und
setzt Dir die augenlose Gesichtsmaske auf, die bei dem Kleid liegt. So bleibst
Du stehen, bis ich komme. Das kann eine halbe, das kann eine Stunde dauern.
Wenn ich das Zimmer betrete und du stehst nicht in der genannten Weise
da, beende ich das Spiel. Achte auf dein Hohlkreuz und steh gerade, die Schultern
nach hinten. So drücken sich Deine Brüste heraus, die der Schnitt des Kleides beide
freiläßt.

Bevor Du Dich an das Fenster stellst, trinke aus dem Glas, das auf dem Nachttisch
bereitsteht. Das Getränk ist nicht schädlich, aber beruhigt, ohne daß das
Bewegungszentrum beeinträchtig wird. Es ist eine kleine schmackhafte Spielerei,
die enthemmend bereit macht und der Zauberküche meines Freundes Zoom, eines
Sammlers homöopatischer Exquisiten, entstammt.

Laclos<

Das habe ich gestern in meinem geheimen Mailfach gefunden, nach über einer Woche von völligem Schweigen. Für mich ist eigentlich alles schon vorbei, und ich war darüber froh. Ich habe einen Schlussstrich gezogen. Vor allem hat mich die billige Auseinandersetzung vom letzten Wochenende auf diesen Seiten so angeekelt das ich mich schon deshalb ganz von dem zurückziehen wollte. Ich konnte mich nicht beherrschen und habe selber einen empörten Kommentar geschrieben, aber mit anderem Namen. Aber ich lese diese Email und bin so nass dass ich seit gestern nur noch auslaufe. Ich will der Forderung aber nicht Folge leisten, aber ich bin trotzdem heute früher ins Büro gefahren um früher gehen zu können. Mir ist schwindlig, mir ist fast übel, ich will da nicht hin. Aber ich weiss dass ich da hin gehen werde.
C. ist gestern mit einer Rose gekommen: weil ich will dass du weisst das ich dich liebe, hat er gesagt. Ich schäme mich.