29. Juli 2008.

Vielleicht ist das, mein Junge, das bittere Geheimnis des Erwachsenenseins: daß man von der Eindeutigkeit Abschied nehmen muß, auch wenn doch immer eine Sehnsucht nach ihr bleibt. So, wie wir von etwas angerührt sind, von dem wir, etwa in der Musik, sehr genau wissen, daß es Kitsch ist. Dieses Bewußtsein hat sich durch die Lektüre von >>>> Gerd-Peter Eigners >>>> neuem Buch noch einmal in ein leise Tragisches, das sich überall durchzieht, sehr in mir verstärkt. Es führt aber nicht zu Panik, auch nicht zur Depression, sondern in eine leise Form von Traurigkeit, die sich jetzt aber äußern darf und muß und zugleich erlaubt und erheischt, daß man Konsequenzen zieht, die aber ihrerseits uneindeutig und unabgeschlossen sind. Es geht vielleicht wirklich darum, mit der Unabgeschlossenheit zu leben.
Ich denke, darüber werde ich in meiner Rezension schreiben.