Ästhetik. Zur Streitschrift. Florian Beck.

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Die Ästhetik gilt als die Wissenschaft des Schönen; als ihr Kriterium daher nicht die Wahrheit. Diese Auffassung korrespondiert der Blütezeit des bürgerlichen Individuums, zu der die gesellschaftliche Totalität noch nicht ins Bewußtsein getreten war. Nur innerhalb dieser Totalität wäre das Moment der Wahrheit von Kunst zu erfassen. Sie ist keine bloße Kategorie der Erkenntnis, sondern gewann objektive Gewalt: individueller Geschmack, der sich das Schöne aneignete, wurde ersetzt durch kollektiven Konsum, der der Produktion genüge tut. So kann Kunst immer weniger zum Ausdruck von Wahrheit werden, an der sie doch allein zu messen wäre. Ideologisch wird sie als vorgeblich oder wirklich autonome Kunst ebenso wie als kommerzielle. Ästhetik ist daher notwendig Kritik, die um so negativer ausfallen muss, je weniger sie selbst Ideologie produzieren will.<<<<<

Adornos Denken übersieht sein heimlich Utopisches: den Satz vom ausgeschlossenen Dritten unterlaufen zu wollen:: D a s wäre die Bewegung einer nicht-ideologischen Kunst, die zugleich nämlich die Widersprüche gestaltet wie sie die Widersprüche i s t. Und sie s e i n will: Erzählung sowohl wie ihre Aufösung, identisch und polymorph zugleich. Die Konstruktion des Widersinns. Wolpertingers Anderswelt.

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