Säuglinge.

Für Ophelia und Gabriel.

Sie schlafen nie, sie träumen
und knarzen davon stillend laut
Erinnerungen an ein Meer
dreiviertel noch hinter dem Vorhang,
der es vor der Welt verschließt

ganz wie ihr Blick, der achtsam bang
sie im Erwachen erstmals liest:
aus einer dunklen Weite her,
die sich vergißt, wenn sie das Licht erschaut.

So treibt aus Schnee, der unter Bäumen
liegt, behaftet schwer von Erde,
ein Trieb – und was er werde.

Sie schlafen nie, sie träumen
knarzend, ob gestillt, ob laut.
Es ließ von ihrer Haut
noch nicht das Meer.

Dreiviertels hinter dem Vorhang,
der es vor der Welt verschließt,
geht jeder Blick, als ob er bang
in einer fremden Sprache liest

und sich, aus einer dunklen Weite her,
vergißt, wenn sie das Licht erschaut.
Und nicht mehr ist.

(So treibt aus Schnee, der unter Bäumen
liegt, ganz naß und schwer von Erde,
ein Trieb – und was er werde.)

2 thoughts on “Säuglinge.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .