Antiblog.

Wie Die Dschungel an anderer Stelle ausgeführt haben, werden Sie ihr Areal von Zeit zu Zeit roden, und zwar um rein-Persönliches, das zur Ästhetik dessen, was in ihnen entsteht, nichts hinzutut, sondern giftet oder persönlich düngt. Es geht hier mehr als in einem Buch darum, das Persönliche nur insoweit zu gestatten, als es die Ästhetik des Textes bereichert. Die Frage ist immer, ob sich etwas als Teil der Cyber-Passage lesen lasse, also selber Literatur ist. Zudem haben manche Auseinandersetzungen ohnedies einen zeitlich scharf begrenzten Charakter, liest jemand sie n a c h ihrer Zeit, werden sie öde und sperren die Lust weg weiterzublättern. Die Dschungel lassen Kommentare also zu (der Regisseur eines Stücks läßt Einsprüche der Schauspieler zu), aber sie gehören nicht auf die inszenierte Bühne, andernfalls würde das Drama rein beliebig aufgeführt. Insoweit aber Die Dschungel ihre eigene Entstehung mitschreiben, bleiben Kommentare, die i n d i e S a c h e l e u c h t e n, selbstverständlich erhalten.
Es hat seinen Grund, daß hier Tagebucheinträge nicht kommentierbar sind. Wer andere Einträge wie die aus einem Tagebuch kommentiert, fällt unters Verdikt. Das gilt auch dann, wenn sie für sich genommen den Charakter eines wiederum eigenen Tagebuchs haben, also Traumata verarbeiten wollen, doch ohne daß sie (hier) Material von Kunstanstrengung werden. Die Dschungel haben gesagt: Hier wird eine neue Art Roman durch seine Entstehung geschrieben. Wer mittun möchte, ist eingeladen. Wer lieber das Treppenhaus renoviert, mag d a r a ngehen. Doch anderswo.

[Dies ist das Arbeitsvorhaben. Wem es nicht gefällt, muß ja nicht lesen. Es gibt hunderttausend andere Blogs, die “menschlicher” sind.]

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