B.L.’s 27.10. – Aber die Sichel

20:51
Grad draußen gestanden und gewartet, daß die Mondsichel sich hinter den Hügelkamm senkte, nachdem im Radio während des Abendessens über den ersten Kreuzzug, über die Ausrottung der Einwohner von Jerusalem erzählt wurde (wobei der Erzähler es biblisch und in der Lex Romana verankerte (er hätte diese Praktik des Ausrottens lieber fortschreiben sollen (so hat er sich dann selbst seine Bouillon-Suppe verdorben))), dies nachdem ich hier in der Zeitung von den Fotos aus Afghanistan las: Deutsche Soldaten treiben ihren Spaß mit Totenschädeln (wahrscheinlich herrscht jetzt „Betroffenheit“, die sich das Wort „Blöde Idioten“ in den Hinterbacken verkneift, zwischen denen sich noch ein anderes Wort verbirgt). Nein, ich sag’ diese Zeile jetzt nicht, die mir einfällt. Ich verstehe auch nicht, wieso immer von Halbmond die Rede ist, wo es doch immer eine Sichel ist, die dafür abgebildet wird.
Der Tag: ein Sein. Sie kehrte erst abends zurück. War einkaufen gewesen. Was mich dann nervte: nicht eine Flasche Bier, nicht eine Flasche Wein in ihren Einkaufstüten! Muß ich also morgen selber los. Wahrscheinlich weiß sie, daß ich geheime Reserven habe, und hat deshalb nicht dafür gesorgt. Aber zum Abendessen stelle ich die nicht auf den Tisch. Da muß schon besseres her. Außerdem kündigte sie außer den Zwillingen fürs Wochenende ihre Schwester für Sonntag an, und die möchte ihren Wein schon zum Mittagessen. Und dann wolle sie 1-2 Tage in ihr Elterndorf fahren: Allerheiligen und den Friedhof besuchen. Die Toten. Hätte man denselben Respekt vor den Lebenden, manches liefe anders.

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