Paul Reichenbachs Dienstag, der 6. November 2007. Maria Mancini.

Faust. Wohin soll es nun gehn?
Mephistopheles. Wohin es dir gefällt.
Wir sehn die kleine, dann die große Welt.

Die große musste heute warten, denn die kleine Welt, und da braucht es keinen Mephisto, ist eh schon teuflisch genug. Auf 2 Stufen muss unsichtbar ein Asmodi oder dgl. gesessen haben, denn sie ist gestolpert, wir dachten schon der Fuß sei gebrochen, und liegt jetzt mit einem schmerzenden Bluterguss, der Rist und Sohle, oben und unten vereint, auf dem http://Sofa.So schnell kann’s gehen. Lassen wir einmal Rist und Sohle beiseite, morgen fahre ich wieder ins Büro, da ist es nahe liegend, dass mir Oben und Unten einfallen. Lust habe ich keine, aber da die Antibiotika anschlugen, fiel mir nix ein, was eine eventuelle Krankenscheinverlängerung ermöglicht hätte. Und so werde ich morgen im Souterrain, nach einer Woche Krankheit, mich wieder jenem Kram zuwenden müssen, der mir meine Brötchen garantiert. Und aller zwei Stunden wird ein bestimmter Kollege bei mir klopfen und fragen, gehst Du mit vor’s Tor? Eine Rauchen ? Vorm Tor, nein da steht keine Laterne, es flattern dort Fahnen, während ein Pudel über den Parkplatz tollt und wir – ohne ein Wort über Oben und Unten zu verlieren – unsere Zigarren anzünden. Und während der eine Handelsgold pafft, glaubt der andere an einer Maria Mancini zu saugen und träumt dabei von seiner “Clawdia Chauchat “. Es wird kalt, denke ich , als ich wieder in die untere Etage gehe. Die Tür schlägt hinter mir zu. In Vilnius hat es heute schon -2 °C.

3 thoughts on “Paul Reichenbachs Dienstag, der 6. November 2007. Maria Mancini.

  1. Ebene Worte… Als sei das Liedchen ‘Wie berührt mich wundersam’ hier anwendbar 🙂
    (Das gilt natürlich nicht für den bedauerlichen ‘Fehltritt!)
    Ich bewundere immer wieder – und heute besonders – Ihren ‘souterrainen’ Umgang mit der Literatur…Kirgisenaugen und Türenschlagen,
    da werd ich ganz zum ‘Hans’…

    1. Danke. Ein Glück für mich, dass es die Dschungel und Leserinnen u. Leser wie sie gibt !

      Verschmuckt und gespreizt würde eine gewisse Dame die Anspielungen auf den “tumben Thoren” Hans nennen und Paul dürfte niemals, ging es nach ihr, eine „Maria Mancini“ zwischen den Lippen, durchs Souterrain salonieren.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .