gestern vormittag…

…. schulte ich bis zum mittag mitabeiter. ich soll ihnen die grundregeln einer halbwegs anständigen präsentation beibringen. also arbeitete ich mir das wichtigste heraus, im grunde ja ganz einfache regeln, mußte dann aber feststellen, daß viele zwar mit dem entsprechenden programm arbeiten, aber eben schon mit den formatierungsmöglichkeiten probleme haben, weil sie sie einfach nicht kennen, von den grammatikalischen fehlern ganz zu schweigen. ich will erreichen, daß unser bereich sich einheitlich aufstellt. was ich nicht begreife, ist die tatsache, daß wir im intranet für alles vorlagen haben, die verwendet werden können, die die mitabeiter zwar teilweise benutzen, aber es dann trotzdem schaffen, daß layout derart zu zerschießen, daß ich hinterher immer alles umarbeiten muß, was mehr arbeit macht, als das ganze ding neu zu stricken. gestern fand ich in einer präsentation mehr als sieben verschiedene schriftgrößen, die diagramme quietschbunt…. teilweise die eingefügten excelstatistiken so vergrößert, daß sie das firmenlogo halb überdeckten. die leute sehen das einfach nicht. sie schaffen es auch nicht, die folien einigermaßen ruckelfrei zu gestalten.
schon am morgen fühlte ich mich nicht so gut. hatte das gefühl, es löst sich etwas, aber erst einmal keine erklärung für mein körperliches empfinden. ich stand vorn und erklärte alles, als ich plötzlich bemerkte, daß es warm zwischen meinen beinen wurde… „ups“ dachte ich, „was ist das denn?“ ja.. da mußten die damen und herren mich für einen augenblick entschuldigen. ich ging zur toilette und sah die erklärung. zwischenblutungen, und das bei vollmond. nun hatte ich natürlich keinen ob in der tasche, also schichtete ich mir toilettenpapier in den string so gut es ging, flitzte schnell zu meinem büro und holte mir einen ob. mein chef saß am schreibtisch. „ich denk sie sind in der schulung.“ „ja, ich muß aber eben mal kurz unterbrechen.“ er schaute ausgerechnet in dem moment um die ecke, als ich mir den ob aus der tasche nahm. „achso… das ist nun mal so. ist alles in ordnung?“ „nee… ist nicht in ordnung, weil zum falschen zeitpunkt.“ „da wird wohl ihr körper auf das geschehen mit ihrer tochter reagieren.“ er sagte das völlig normal und ganz ruhig. als er wieder zu seinem schreibtisch ging, nahm ich schnell noch den ersatzstring aus meiner handtasche. ich habe immer einen in der tasche verborgen. ich benutze ja keine slipeinlagen. es passiert schon ab und an, daß mein geschlecht analog der sonstigen körperlichen empfindungen reagiert, da brauch ich dann eben einen ersatz, damit ich schnell einen frischen anziehen kann. einen kleinen blumenstrauß fand ich morgens auf meinem schreibtisch. „von meiner frau, ich soll ihnen ganz liebe grüße übermitteln…“
gestern nachmittag kam er mit einem tränenden auge zu mir. „haben sie mal einen kleinen spiegel?, ich habe schon den ganzen vormittag etwas im auge, ich krieg das einfach nicht raus.“ „hmm… wenn sie mit einem kleinen rougekästchen vorlieb nehmen wollen?“ er sorgte dann für kräftig lachende reaktionen einiger mitabeiter. es war der zeitpunkt kurz vor einer sitzung. als die mitabeiter in sein büro kamen, stand er da… mit meinem geöffneten rougekästchen, hielt sich das ganz dicht vor sein gesicht. „schminkt ihre assistentin sie jetzt schon?“ er grinste und die mitabeiter konnten sich vor lauter lachen nicht mehr einkriegen. sie sind solche lockeren situationen nicht gewohnt. niemals in meinem leben hatte ich einen so normal menschlichen chef.