Untriest 25, nach Eiswerder. Sonnabend, der 14. Februar 2015.

[Arbeitwohnung, 18.20 UH.
Sibelius IV in der >>>> DCH.]

Erst einmal, Liebste, meinen tiefsten Glückwunsch an >>>> parallalie, den amerinischen Freund, der heute Geburtstag hat. Doch insgesamt war es ein Freundestag; schon die Nacht auf Eiswerder verbracht; morgens bei hellstem Sonnenlicht und leichter Kälte einmal um die Insel gegangen. Da draußen war Frost, aber es trieben auf der Havel auch dünne Schollen Eises, die immerhin stark genug waren, Schwäne zu tragen:


Den Abend durch gesprochen, einigen Malt getrunken und in der riesigen Halle geschlafen, die das Wohnzimmer dort. Früh auf, ein bißchen an den Triestbriefen herumformuliert, Kaffee, der Spaziergang. Seit 16 Uhr bin ich wieder zurück. Die morgige Trainingspause auf heute vorgezogen. Nachher hinüber zur quasiFamilie; letztes Abendessen, bevor mein Sohn zur Pariser Gastfamilie fliegt. Ich werde ihn morgen in allster Frühe zum Flughafen Tegel bringen. Das fällt mir nicht ganz leicht; zuletzt tat ich‘s mit Dir, die in mich derart eingewachsen ist.
Im Arbeitszimmer der Eiswerderer Freundin eine gerahmte hohe Notat-Installation hinter Glas, die links und rechts mein Herz in die Hände nahm und dann einmal knickte. Saallaut dazu die Traviata, was, ich schwör‘s, nicht meine Idee, sondern die des Freundes war, der auch gar nicht wußte, was er tat. Carlos Kleiber, überdies; zweiundzwanzig bin ich gewesen, als er die Aufnahme einspielte, und nun ist er schon tot. Auch so ein Lebensversäumnis: ihn niemals live erlebt zu haben, gar, ihm bekannt gewesen zu sein.

Jetzt mit den Briefen weitermachen. Ich muß anfangen, mein Herz, mich zu konzentrieren; momentan sprechest Du zur Welt, schriebst Du mir. Meine Entgegnung lag nahe, aber subkutan denke ich über Deinen Satz andauernd nach. Vielleicht wird er im Triestroman eine warme Ecke finden, wo er weiter vor sich hinsinnend sitzt.

Hab einen schönen Abend. Sir Simon dirigiert allein für Dich.
A.

(Sibelius V, ebda.)


(Ach ja, noch mal >>>> dazu: Es gilt juristisch nicht als Urheberrechtsverletzung, wenn man aus dem Netz z.B. Filme herunterlädt; also nicht nur zu streamen ist erlaubt. Vielmehr findet die Verletzung erst in dem Moment statt, in dem man das Heruntergeladene weitergibt, z.B. über Tauschbörsen. Schon interessant, daß Schüler:inne:n anderes erzählt wird. Und auch die kriegerischen Vorgänge in der Ukraine sehe ich seit gestern abend in einem anderen Licht. Letztlich sind auch sie, wie der fundamentale Islamismus, ein Ergebnis US-westlicher Hegemonialpolitik. Laß uns gelegentlich darüber sprechen.)

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