Sammler.

Georg Mittenach besitzt eine Fotosammlung. Unter jedes Bild hat er geschrieben „Vorbei“, wobei der Schrift anzusehen ist, wie sehr sie sich um Lesbarkeit bemüht. Es ist die Handschrift eines Kindes, die lange braucht, bis sie in ihrer Linksneigung dasteht. Mittennach holt die Alben aber nur für Besuch hervor. „Mögen sie sich mit mir ein wenig erinnern?“

Es mögen einhundert solcher Folianten sein, vielleicht auch zweihundert. Auf ihren Rücken steht ebenfalls „Vorbei“. Die ganze Wand ist damit zugestellt, bis unter die Decke. Das jüngste Bild ist acht Jahre alt.

„Vorbei“, sagt Mittenach, als er nicht mehr möchte. Er klappt das Album mit der Geste eines zu, der sich ins Gebet zurückziehen möchte, mich aber nur verabschieden will.

(Daß ich das begreife, macht ihn hilflos: „So bleiben Sie doch!“ Ich trete in die tropische Nacht. Lache auf. Wie ein Husten, der die Lungen räumt.)

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