Aufforderung zum Tanz.

Eins. Nachts.

– Mir fehlt allem anschein nach das markante.
– Ich habe ja nur ein Drittel Gesicht von Ihnen…
– Sie wollen die fehlenden 4/6?
– Sehen. Ja. *Lacht auf*. (Welch hübscher Dialog!)
– Das wird schwierig… das schon bekannte drittel bleibt ungern allein zu haus.
– Welches Drittel meinen Sie? *Lacht.*
– Meine kassenprothesen. der linke arm, das linke bein.. und der holzkopf.
– * Laaacht.* Bringen Sie die im Koffer mit!
– Ja, aber wohin denn?
– Wo sähen Sie mich denn gerne?
– An einem eher stillen ort zwischen bäumen.
– Und dort?
– Wir könnten die blätter nach färbung sortieren.. gerade im heranpirschenden herbst ist das sehr spassig.
– Das könnte uns wohl für ein wenig Zeit ablenken.
– Haben Sie einen besseren vorschlag?
– *Lacht.* Wenn Sie mir gefallen und ich Ihnen…. ich bin zu sinnlich, um dauernd Blätter zu sortieren.
– Also begegnen wir uns besser an einem blattlosen ort?
– Och, stören tun Blätter nun wieder auch nicht. *Lacht.* – Legen Sie es darauf an, mich zu verführen? *Lacht lauter.*
– Da ich nicht denke, dass ich rein visuell Ihrem beuteschema entspreche, monsieur, lege ich es wohl nicht darauf an. *g*
PS: Lachen Sie nicht ständig über mich! 😉
– Hm, ich werde bisweilen sogar meinem Beuteschema untreu… also könnte es schon geschehen, daß ich Sie entkleide. – (Ich lache nicht über Sie, sondern über diese Situation.)
– Ich verführe höchst ungern zur untreue. juristisch ist mir das ein zu brisantes thema! *lacht.*
– Da ich nicht liiert bin, machen mir juristische Probleme in dieser Hinsicht momentan wenig aus.
– Jetzt fehlen mir gute Argumente. 1:0 für Sie.
– Bei dem Punktsieg haben Sie, sagen wir, den BH schon mal verloren. *Reicht eine Hand hinüber.* Geben Sie ihn mir.

Zwei. Morgens.

– Guten morgen, monsieur! Trinken sie mit mir einen milchkaffee?
– Täte ich gerne. Aber ich muß an der Vergana-Erzählung weiterschreiben, habe sogar für heute nachmittag ein Rendezvous abgesagt. Ich nutze jede Möglichkeit, dem Text zu entkommen und muß da mal einen Riegel vorschieben.
Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen.
– Schlechte menschen schlafen immer gut.
– Schlechte Menschen sind aber auch die einzigen, die Kunst schaffen können. Und (wahrscheinlich) die einzigen, die leidenschaftlich lieben, also in die Tiefe vögeln können.
– Dann hoffe ich, dass wir beide ganz unglaublich schlechte menschen sind, monsieur.

21 thoughts on “Aufforderung zum Tanz.

    1. *schnaub* also nichts für junge fohlen?
      DEN will ich wissen!
      (ach wenn sie nur wüßten….)
      und – lipizzaner sind doch immer (soviel ich) weiß,
      oder hab ich wieder mal keinen schimmel schimmer?

    2. “Liebst du den Tanz?
      Das Pferd ist ein Tänzer an deiner Hand: ein Tänzer in die Unendlichkeit. Aus dem Schwung, den du ihm mitteilst, folgt die Leichtigkeit, folgt das Schweben. Alle Kraft fühlst du sich unter deinem Sattel vereinigen. Das Land bleibt hinter dir zurück. Die Welt fließt an dir vorüber. Dein Tänzer trägt dich davon.”

      Rudolf G. BINDING: Reitvorschrift für eine Geliebte

    3. Ich hab’s nur etwas zensiert. Der vielen 11jährigen wegen, die ich unter Dschungellesern erwarten muß. Bekanntlich bin ich Jugendbuchautor, etwa mit dem verbotenen Buch. Sonst hätt man sich nicht so drüber aufgeregt.

    4. @parallelie: Schtümmt nüscht. Der erste Gickser kam am 29. 8. so gegen 1.00 Uhr, nachdem wir meine sizilianische 5-Liter-Weinflasche haben mitkommunizieren lassen. Und es war kein Lachen, sondern ein seriöser Dialog zwischen Alkohol und Magen.

    5. http://www.sXXXmXXXchat.de?
      eben fiel mir ein,
      dass GENAU DORT
      mein lieber onkel seine neueste stute frau aufgegabelt hat.
      *brrrr*
      (d a s weiß außer mir aber niemand. aus der familie…
      unter uns gesagt – sieht man es ihr aber an)
      ab seinem, völlig unerwartet o f f e n e n “geständnis”, konnte ich mir auch endlich zusammenreimen, warum er mich bislang immer so – “mit diesem ganz gewissen lächeln” anblickte, wenn ich wie beiläufig bei familientreffen erwähnte, hie und da zu chatten…
      und dann war mein nick damals auch noch “zuckerschnecke”. is lang her.
      sie dürfen trotzdem lachen.)

      edit: in solch einem chat war ich noch nie….
      editedit: wird man da wenigstens gleich registriert?
      editeditedit: wähnen sie mich – wenn noch nicht dort – so doch – im anflug.
      editediteditedit: HA!

    6. Registierung ist nicht schwer. Übrigens ein nettes Wort, das auf eine ganz andere, wenn auch verwandte Berufsgruppe schließen läßt. NUR: Lassen Sie sich nicht auf das Bezahlspiel ein, das ist unnötig. Wenn es Ihnen auf Bildchen ankommt, derer es im Netz andererseits Hunderttausende gibt, so sagen Sie einfach Bescheid. Ich geb Ihnen dann ein Paßwort, mit dem Sie umsonst auf die Bilderseiten kommen. Die teils, ich warne Sie gleich, recht grauslich sind.

    7. # Die Community (Stand Sept-2004):
      # ca. 41.000 registrierte Chatter
      # ca. 22.100 Chatter-Profile
      # ca. 5.500 Chatter-Galerien
      # ca. 2.200 geprüfte Geschlechter
      # ca. 550 Chatter online
      # ca. 200 private Chaträume
      # über 800 echte Paare
      # aus über 9 verschiedenen Ländern

      und sie – irgendwo
      da mittendrin.
      sexy.
      ja.
      ich staune nicht schlecht.
      bilder?
      danke, einstweilen genügende – in meinem kopf.
      wohin nur damit.
      wohin fliegen lassen?

      mal reinlugen, sofern ich das mit der “reg.” hinkrieg. bin bisher lieber uboot geblieben.

    8. Ich bin zur Zeit nicht drin. Sitze an der Überarbeitung des Vergana-Textes. Vielleicht laß ich mich gegen 24 Uhr dort mal “sehen”, schon damit gleich die wütende Verve des halben Chats über mich herfällt. *Lacht.*

    9. @ ANH
      so spät war’s geworden? ich hatte eher mitternacht im wie stets ungenauen gedächtnis. wo magen und alkohol dialogieren, da ist parallele allround-kommunikation nicht fern. selbst im fettgedruckten.

  1. Realität schade, dass Menschen im Netz meist weit besser kommuniezieren als in der Realität.

    Liegt es daran, dass im Cyber der fehlende visuelle Reiz einen virtuellen Anspruch an das Gegenüber vergrössert?

    dumme Frage: Natürlich!

    und.. bedauerlich.

    1. Ich habe diese Erfahrung so nicht gemacht. Es gibt ausgesprochen intensive Gespräche ganz außerhalb des Netzes. Aber in der Regel haben Sie recht. Was nicht am fehlenden visuellen Reiz liegt, denke ich, sondern daran, daß der Satz gut formuliert werden muß, also zweidreimal gewendet, bevor man ihn hinausläßt. Die Zeitkomponente ist eine grundsätzlich andere als im Gespräch, das – mit guten Gründen – spontan ist. Die Diskussionen im Netz wären, würden sie in der Realität so geführt, von sehr langen Pausen des Schweigens durchsetzt.

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