Und was für ein Lektor: Delf Schmidt.

Der Stolz in mir, daß der Mann auch zu m e i n e r Arbeit steht, immer in Distanz, immer voller Kritik, aber doch ganz dahinter… daß er, aus Freundschaft, denn Conradi, der Chef des Berlin Verlages, hat mich ja gefeuert, auch DIE NIEDERTRACHT DER MUSIK wieder lektorieren wird… aber man muß sich das klarmachen, was für diesen Mann der staunenswerte Erfolg bedeutet, was es für die Haltung bedeutet, die er gegen alle Ökonomie im Literaturbetieb durchhielt: stur und kompromißlos überzeugt… was es eigentlich für a l l e Lektoren bedeutete (wieso haben sie sich nicht zusammengetan, diesem Monolithen ein Rosenfest zu bereiten?). – ALSO (und alles in einem einzigen Herbst):

Peter Esterházy. Friedenspreis des Deutschen Buschhandels. Lektor: Delf Schmidt.
Elfriede Jelinek. Nobelpreis für Literatur. Lektor: Delf Schmit.
Und:
Wilhelm Genazino. Büchner-Preis. Lektor… jaja, über Jahre: Delf Schmidt.
Daß Genazino nicht mehr sein Autor ist, hat derselbe Mann verschuldet, der auch den Lektor aus dem Rowohlt-Hause trieb: Ein mächtiger Untertan namens Wilfert. (Vorname Peter… nur so, für den Steckbrief.)