DTs. (6. November 2004).

Es wurde spät, es wurde 3 Uhr nachts, mein quicker Junge war zwischen den Leuten eingeschlafen, erwachte, als ich ihn anzog, die Tomiak fuhr uns heim. Da schlief er im Auto weiter. Wir stiegen aus. Auf der Straße lag eine Tasche, die ich hochnahm. Erst als der Wagen schon weggefahren war, merkte ich, daß ich vor der „falschen“ Wohnung stand. Der Computer, um morgens arbeiten zu können, war aber bereits in der Kinderwohnung. Ich erinnere mich eines langen Spaziergangs durch die Nacht und eines tiefen Gespräch von Vater und Sohn, der auf meinen Schultern ritt. Es nieselte. Wir kamen gut an, ‚munter’ läßt sich das nicht nennen, mein rechtes Fußgelenk schmerzt ein wenig. Der Kleine ist schwer, und er gab mir die Sporen. Das wird eine Szene in ARGO werden.
Nun schläft er noch, das ist ungewöhnlich. Ich stand um 8.10 Uhr auf, es ist grad noch für zwei Tassen Kaffee da. Die Tasche gehört der Tomiak, ich hab sie durchgeschaut, es ist nicht viel drin. Aber ein Terminkalender, den ich wiedererkannte, weil Tomiak auf dem Fest darin etwas eintrug. Wem kann sie in ARGO gehören? Ich werde eine Geliebte des Erzählers erfinden. Oder es ist die Frau, der Herbst in BUENOS AIRES die Diskette gegeben hat.
Alles, was ich derzeit erlebe, wird in den Roman gesogen.





Tagesplanung

8.45 bis 11 Uhr:
(Jedenfalls, bis der Junge wach ist.)

Internetverbot
ARGO.
Internetverbot

11 Uhr:

Kinderzeit.

13.30 bis 15 Uhr:
(Mittagsschlaf des Jungen.)

ARGO-Notizen.
GAUDÍS KLINKE.
DIE DSCHUNGEL.

16 Uhr:

„Rumpelstilzchen“ als Kinderoper.

21 Uhr:

GAUDÍS KLINKE.







8.55 Uhr:

Und schon steht der Junge da, grinst ganz verschmitzt in seiner Nacktheit und hat ein Ständerchen, was mich das Wort “Küchenständer” erfinden läßt. “Guck mal, mein Sohn hat einen Küchenständer”, sag ich stolz zu Katanga, der gerade hereinkommt.

11.18 Uhr:

Sò, meinen ARGO-Teil hab ich heute getan. “Wer lange feiert, muß ganz b e s o n d e r s arbeiten können am nächsten Morgen.” Kater g e l t e n nicht. Und ab jetzt, ganz da sein für den Jungen.

14.05 Uhr:

Der Kleine schläft nun. Ich schliefe selbst gern eine Stunde, aber die Arbeit läßt es nicht zu. Vielleicht, wenn Katanga früh genug zurücksein sollte, seh ich mir in der Nachtvorstellung heute “Alien vs.predator” an, weil ich das in Hinsicht auf ARGOs Harpyien und Cyborgs interessiert. Jetzt an GAUDÍS KLINKE. Mozart bei Accent 4 Strasbourg (Internet-Radio).

0.08 Uhr:
[Bach, Klavier-Präludien bei “accent 2”, Strasbourg.]

Nicht viel geschafft, aber dafür lange mit meinem Jungen unterwegs gewesen. Die Tasche, von der ich heute früh schrieb, gehörte der Tomiak. Eine abenteuerliche, schreckliche Geschichte hatte sie dann noch in der Nacht. So daß mein Sohn und ich nach dem sehr schönen “Rumpelstilzchen” zu ihr fuhren, um ihr die vermaledeite Tasche zu bringen. Spät waren wir hier wieder zurück. Er schlief nicht vor zehn. Dann fand ich Mamapost im elektronischen Briefkasten. Und schreibe – noch immer – einen langen traurigen Brief zurück.

Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis TS 32. Die ARGO-Notizen um einiges ergänzt. Jassir Skamander wird bereits deutlich.
GAUDÍS KLINKE, immer noch TS 4; 5 Zeilen, mehr nicht.