Heißes Herz. (2).

Was die sog. Realistische Literatur nicht thematisiert und auch gar nicht thematisieren will – das unsere Handlungen und Haltungen bestimmende irrationale Gefüge aus Prägungen und/oder Ängsten -, ist ein weiterer Gegenstand, ist der Zustand fantastischer Literatur. Weil sich nun etwas nicht umfassend betrachten läßt, ist man zu nahe daran – ist man aber weit genug weg, dann ist der „Gegenstand“ entfremdet und uneigentlich geworden -, liegt die Gefahr des Scheiterns so nah. Normalerweise sind es Objektivierungen, womit gebannt werden soll. Fantastische Literatur hält dagegen die Subjektivität aufrecht, ja läßt sie erst so recht los. In ihr finden die Erzählungen ihre Zentralperspektive. Die aber keinen äußeren Betrachter kennt, der sie einnehmen könnte. Nicht einmal der Autor, als ihr scheinbarer Urheber, kann das, denn er kennt nicht etwa nur nicht die Antworten auf seine Fragen, sondern sie selbst formulieren sich überhaupt erst durch die Lektüre. Und der Text, vorher, stellt sie i h m.

[Phantastik-Aufsatz.]

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