DTs. (17. Dezember 2004).

4.39 Uhr:

Erwache wieder v o r dem Wecker, habe meinen Sohn im Arm, seinen Rücken an meine Brust, so sind sind wir embryonal, bin also ich wie ein Futteral um ihn gelegt. Gar nicht leicht, den Arm unter ihm wegzuziehen. Fenster schließen (es ist kaltnaß), schon mal die Heizung aufdrehen, damit er nicht friert, wenn er aufwacht, dann in die Küche, Kaffee aufsetzen. Arbeit.






4.55 Uhr:

ARGO.

6.45 Uhr:

Den Kleinen wecken, Frühstück für ihn.
Zur Musikschule.

8.10 Uhr:

DIE DSCHUNGEL.

9 Uhr:

Den Kleinen von der Musikschule zur Kita bringen.

9.20 Uhr:

ARGO.

11.00 Uhr:

DIE DSCHUNGEL.
Post (Geldbriefe?). Telefonate.
MF

12 Uhr:

Mittagsschlaf.

13 Uhr:

MF
ARGO-Achilleis.
DIE DSCHUNGEL.

16.00 Uhr:

Kinderzeit.

ab 21 Uhr:

ARGO-Achillëis.
DIE DSCHUNGEL.






11.08 Uhr:
[Berg, Altenberg-Lieder.]

Schwieriger Übergang momentan aus der Erissohn-Szene in den vorherigen Romanfluß. Das muß gerade hier aber ganz organisch sein, da darf mir kein Riß in den Text.

Kurzen Brief an Eigner geschrieben. Versöhnung angeboten. Mal sehen.

13.54 Uhr:
[Zimmermann, Monologe für zwei Klaviere.]

Eine Stunde hingelegt, danach den latte macchiato bereitet, ich setz mich an den Laptop, zugleich noch einen guten Cyberflirt im Kopf, da wird mir unvermittelt, fast schreckhaft klar, welche Funktion B r e m tatsächlich in ARGO hat und daß die Erissohn-Erzählung eine Art Plattform ist, um die sich der gesamte Roman herumdreht. Alles schlagartig deutlich, fast schicksalhaft: das Messer, der Achäer, wie dann Goltz zurück über die Grenze gelangt, wie das schließlich an die folgenden Enwicklungen in Buenos Aires anschließt, die bereits erzählt worden sind – und auf welch perfide Weise sich in dem Roman insgesamt Gleichzeitigkeit herstellt, ohne daß die Sukzession einer Handlung verraten wird. Manchmal muß man nur schlafen.

22.48 Uhr:
[Barenboim dirigiert Bruckner bei accent4 (Netzradio).]

Immer noch ARGO. Der Text läuft einfach… wie seinerzeit der WOLPERTINGER droht er, über die Ufer zu treten. Die Geschichten rasseln mir nur so zu, Psychodramen, Charakterszenen, Begegnungen; imgrunde nicht zu fassen. Und das erste Achillëis-Kapitel mit den Hexametern tatsächlich einigermaßen in den Griff gekriegt. Selbstverständlich muß an Wortwahl etc. in den Versen noch gearbeitet werden, besonders,was Spondeen anbelangt. Aber für einen ersten Wurf muß ich nicht klagen.

Und dann ein fast verheißungsvoller Kontakt im Finya-Forum. Da weht etwas herüber, dem natürlich noch die Nagelprobe des Realen fehlt. Vielleicht sitz ich mal wieder einer Projektion auf. Vielleicht aber auch nicht. (Und die Projektionen haben den unbedingten Vorteil, sich später in Texten zu realisieren, in denen die ganze Glut von Hoffnung und Begehren sich zu Personen ausformt und eben nicht zu bloßen Figuren. Im geführten Dialog sind fast Paralipomena gebunden – derart befeuert ist dann die sinnliche Intelligenz.)

Weiterarbeiten.

P.S.:
Ein g u t e r Kontakt. Ob nun “Netzfrau” oder nicht.

Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis TS 146.