(Kein DTs). 24. Januar 2004.

7.20 Uhr:
[Beethoven, Violinsonate Nr. 1, Dänen-Internetradio.]

Schwere Nacht, der Kleine hat schlimm gehustet, ich hab schlimm gehustet. Der Husten ist aggressiv und vermutlich furchtbar ansteckend. So kann der Junge jedenfalls noch nicht in die Kita, was nun den ganzen ohnedies schon zu vollen Tag durcheinanderbringt. Werd, wenn er aufgewacht ist, gleich zur Kinderärztin mit ihm, auch selber zum Arzt. Geht nicht anders, ich muß ihn halt dick eingemummt überall mit hinschleppen. Sehr fraglich, ob ich heute abend die Opern-Premiere wahrnehmen kann; irgendwann muß ich ja für Stuttgart alles vorbereiten.
Das wird ohnedies ein Problem, wenn ich mit diesem Husten und als solche Virenschleuder die Stuttgarter Regie führe; die Sänger werden sich bedanken. Muß unbedingt nachher mit Platz telefonieren, wie wir das lösen. An ARGO ist da nicht im entferntesten zu denken.

16.32 Uhr:

Nun ist der Junge bei seiner Mama, und ich versuche, das Chaos in den Griff zu bekommen, das mein Fieberkopf in den letzten Tagen angerichtet hat: Opernpremieren durcheinanderbekommen, was peinlich ist, aber ich hätte ja eh nicht gekonnt, die wichtigsten Termine abhaken und alles für die Leere-Mitte-Proben morgen vorbereiten. Noch bin ich nicht in der Arbeitswohnung, noch ist so viel Kleinkram zu richten. Mein Versuch, das Sozialamt aufzusuchen, scheiterte sofort 1) an Öffnungszeiten, 2) an der Unwilligkeit der Beamten, telefonisch Auskunft zu erteilen, 3) an Hartz IV. Wenn ich als Freiberufler nun ans Arbeitsamt verwiesen werde, sehe ich eigentlich gar keine Chance; aber das wird die Sorge der nächsten Woche sein. Vielleicht lasse ich ein Band mitlaufen und nutze, was ich zu hören bekomme, gleich für eine Romanszene… dann hätt ich immerhin das Gefühl, mich nicht von meinem Beruf entfernt zu haben.