DTs. (3. Februar 2005).

5.09 Uhr:
[Strauss, Klaviersonaten.]

Um 5 auf, eine halbe Stunde lang sogar in halben Traumbildern mit dem Herrn Weiterschlafenwollen gekämpft, dann war endlich das Arbeits-Gewissen stärker. Werde jetzt d o c h weiter an ARGO gehen, aber nur immer etwa anderthalb Stunden lang, bis alle anderen Arbeiten (Marianne Fritz, Steuerzeug usw.) geschafft sind.






Tagesplanung.




5.30 Uhr:

ARGO.

7 Uhr:

Dusche.
Marianne-Fritz-Hörstück (MF): Das Material sichten, das hier immer noch ungelesen in der Mappe kopiert von der Autorenbibliothek herumliegt.
DIE DSCHUNGEL.

10 Uhr:

Steuerzeug.
Post, Telefonate.

12 Uhr:

Mittagsschlaf.

13 Uhr:

DIE DSCHUNGEL.
Post, Telefonate.

14 Uhr:

Wohnungswechsel.
Kinderzimmer herrichten usw.

16 Uhr:

Kinderzeit.

ab ca. 21 Uhr:

VG-Wort-Antrag bearbeiten.
DIE DSCHUNGEL.






Zusammenfassung:
Vorsichtiges Wiederaufnehmen von ARGO, kurzen Kommentarwechsel darüber in Den Dschungeln. Jason skizziert, seine Kinderlust an Frauen. Die Schönheit der sehr jugendlichen, charmanten Verführung. Längeres Gespräch mit Robert HP Platz wegen LEERE MITTE: LILITH. In der FAZ wurde mehr als feundlich berichtet; er möchte die Aufführung nicht mehr aus “durchgefallen” sehen. Ich bin härter im Urteil, realistischer auch. Bin gespannt, ob sich der SWR-Redakteur Jahn auf meine Antwort und Einlassung äußern wird. Immerhin diskutieren RHPP und ich den Plan eines Liederzyklus weiter, für den ich die Texte schreiben möchte. Ich hätte gern ein Stück für Streichqartett und Stimme, er hingegen möchte die Besetzung variabel halten und unbedingt auch ein Klavier dabei haben. Die Diskussion dreht sich von meiner Seite aus vor allem um Konzert-Wirklichkeit, – etwas, das ich für analog dem Theaterinstinkt halte. Mal sehen.

Traurig, mich auch wütend stimmend: I. aus Hannover hat mir nun endgültig den Stuhl vor die Tür gesetzt: “Du bist im Innern nicht frei.” Es waren intensive zwei Treffen. Dennoch: “Du liebst mich nicht. Du k a n n s t das auch gar nicht, weil du innerlich gebunden bleibst.” Härter später dann der Freund: “Schlimmer, du w i l l s t gebunden bleiben. Was soll eine Frau da denn tun? Und sie muß doch nur in dein Weblog schauen.”
Auch d a s ist ein Weblog-Problem: Wenn man es mit Radikalität halten und darstellen will, wie es zu Erzählungen und ästhetischen Konzepten kommt, wenn wie hier der Zusammenhang von Privatem und Allgemeinem (Literatur) beleuchtet wird, bekommt man sofort private Sanktionen. Andere würden schweigen, ich selbst erlebte das als persönlich korrupt. Und hänge nun im Widerstreben zweier Interessen: des persönlichen Wunsches nach einer Beziehung, des poetischen nach Offenheit.
Also überlegt, ob am Montag nach Hannover fahren und das Ruder noch einmal herumzureißen versuchen. Aber ich werde da fünfzig und will diesen Tag eigentlich fliehen; ein Trennungs- oder Wiederverbindungsgespräch, möglicherweise Tränen etc., würde das Datum nun erst richtig mit Bedeutung aufladen. Keine Ahnung, was tun. Am besten: einfach arbeiten. (Wäre gern nach Neapel geflogen und hätte den Tag auf Anacapri in der Villa Axel Munthes verbracht, wo ich mich seit meiner ersten Begegnung mit der roten Sphinx immer so sehr Zuhause gefühlt habe; es wäre ein guter Ort für die Lebensmitte gewesen. Zugleich hätte ich die nötigen O-Töne für das S.-Michele-Hörstück aufnehmen können. Aber ich kann die Reise nicht zahlen. Schade.)

Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis TS roh 206.

VG-Wort-Antrag.
Steuer-Vorbereitung.
Briefe.