DTs. Montag. (28. Februar 2005).

5.10 Uhr:

Wieder Arbeitsbeginn. Unruhig geschlafen. Das Leben (wie) ein Roman [LR]. Noch ist es kalt in der Arbeitswohnung. Der latte macchiato, eigentlich ist mir danach zu rauchen, damit die Konzentration sich bündelt. Ich will aber nicht (endlich nicht mehr das Gefühl zu stinken). Musik raussuchen gleich, dann einlesen. Das Gestern ergänz ich erst nachher um Fotografien, “Im Schnee”.


Tagesplanung.




5.25 Uhr:

ARGO.

10.20 Uhr:

DIE DSCHUNGEL.
MF.
Allgemeines Zeug wie Telefonate.
Und auf Abruf: Analyse (Handwerker beim Analytiker, der deshalb eigentlich absagen wollte.)

13.24 Uhr:

LR: M’Haw’wa.
“Wenn Du da bist,will ich sofort eine Hand unter Deine linke Brust legen.”
“Das ist gut. Ich b r a u c h e Deine Hände.”

14.15 Uhr:

Mittagsschlaf.

15.15 Uhr:

DIE DSCHUNGEL.
MF.
LR.

21.30 Uhr:

Bar am Lützowplatz.
LR und der Freund.






12.39 Uhr:
[Tom van der Geld, Patience.]

Starker, vor allem erotisch fundierter Konzentrationsmangel. Kein Ansatz für ARGO, der Dritter Teil läuft noch so leer an. Die Gedanken überall anders, aber nicht d a. Als sollte ich d o c h erst einmal Melusine Walser, bzw. DLZI vorziehen. Das ist selbstverständlich nichts als ein Flucht-Gefühl.
Und Frauen. Immer wieder Frauen. Eine Art lustvolles Verhängnis. Ein Glück, das Dir von hinten in beide Kniekehlen tritt. Das kanalisieren, das zentrieren: – und ARGO liefe wieder.

Nachtrag:

“Your’re so oversexed”, sagt nachdrücklich lächelnd G.s Freundin U. und denkt an eine Freundin, die jemanden erotisch Obessiven braucht, aber falsch f i n d e t. Nicht ohne Genuß seh ich in ihrem Kopf das weibliche Kuppel-Gen Impulse an seine Botenstoffe senden. Kurz noch der Plan, gemeinsam nach Capri zu fahren, zu einem Wochenende, das wiederum mit dienen kann, die für das S.Michele-Hörstück benötigten O-Töne aufzunehmen.
Und noch einmal die Problemlage eines solchen Weblogs wie Den Dschungeln, zumal oder gerade im Zusammenhang mit einem meine Existenz bedrohenden Prozeß, aber auch ganz allgemein die veröffentlichende Haltung gegenüber dem Privaten. Die ja nicht nur juristische Konsequenzen hat, sondern entscheidend etwa auf die Dynamik von Liebesbeziehungen einwirkt, sie möglicherweise beendet oder (denke ich zuweilen) befödert, auf jeden Fall modifiziert. Menschen in meinem Umkreis, gerade solche meines intimeren, liebevoll-engen Umgangs wurden ohnedies schon immer zu öffentlichen Personen, allein über die Gestaltungen, die sie in meinen Romanfiguren finden; nun, über Die Dschungel, ist dieser Vorgang ausgesprochen direkt geworden, ohne doch – darauf ist immer wieder hinzuweisen – an Kunstcharakter zu verlieren. Denn der Zusammenhang ist nach wie vor kein anderer als einer der Zeichen. Das Bedeutete hat im Kopf des “beliebigen” Lesers völlig andere Konnotationen als im Kopf des Bedeuteten selbst. Auch dafür – dieses klarzustellen – stehen Die Dschungel e i n – und meine übrige Arbeit, insgesamt.

Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis Roh-TS 208.