Donnerstag, den 29. September 2005.

4.47 Uhr:
[Ligeti, Requiem.]
Ziemlich müde noch hier am Schreibtisch mit meinem latte macchiato neben mir in den alten Klamotten und einen Schal um, weil es von hinter mir durch das geöffnete Oberfenster her leicht zieht. Bin erst nach ein Uhr schlafen gegangen, hatte noch eine DVD gesehen: „Code 46“, thematisch interessant, aber als Film auf irgendwie psychotische Weise „daneben“, also als hätten die Autoren Langeweile darstellen wollen, indem sie den Text langweilig machten – ein Grundfehler von auch hochbegabten Anfängern. Egal. Hab also wenige als 3 ½ Stunden Schlaf, das wiederum kommt mir momentan zu wenig vor. Ich werd sehen, ob sich das einrenkt, besonders gegen Analysezeit und danach hin, wenn ich laufen will. Erst einmal der Roman. Dann will ich versuchen, eienn Freund anzurufen, ob er noch einmal mit Geld einspringen könne. Das wird jetzt, so kurz vorm 1., relativ wichtig.

Hab ich gut gemacht, meinen „Lusttreff“ abzusagen gestern; als ich eben aufstand, fühlte ich es. Habe ein Gefühl von ‚Wahrheit’.

7.07 Uhr:
[Zemlinsky, Der Zwerg.]
Eine Seite ARGO geschafft, dann, ziemlich genau um sechs, verschwamm mir alles so vor den Augen, daß ich mich noch einmal für eine Stunde hinlegen mußte und auch sofort einschlief. Ich weiß genau, ich verträumte den Roman, ich weiß auch noch den letzten Satz vor dem Weckerklingeln: … und setzte mich vor den zweiundzwanzig ab – nämlich ist Eckhard Cordes gemeint, aber ich habe m i t dem Weckerklingeln den Zusammenhang vergessen. Schade. Immerhin bin ich jetzt wach.

20.52 Uhr:
[Ligeti, Lontano für Orchester.]
Die Analyse geht zuende; es war dies heute die 293. Stunde. Die letzten sechs Stunden werden wir nun auf einmal wöchentlich strecken. Es mildert einen Abschied, den ich als Abschied – jedenfalls noch – gar nicht recht realisiere. Was die Analyse tatsächlich mir mir ausgerichtet hat, ich weiß es eigentlich nicht. Ich bin ruhiger geworden, raste nicht so schnell aus, aber im Grundgefühl hat sich eigentlich nichts verloren. Vielleicht bin ich umgänglicher, was objektiv ausweglose Situationen anbelangt, möglicherweise hat mich die Analyse tatsächlich, als wäre sie ein stützendes Verfahren, ein wenig über Wasser gehalten. Aber gänzlich sicher bin ich mir nicht.

Adrians Rettenkinder sind da: WILLKOMMEN, FELIX & JONATHAN:: So nun das durchs Kinderzimmer gespannte Spruchband in Der Dschungel.


2 thoughts on “Donnerstag, den 29. September 2005.

  1. ich habe noch einen “versprecher” gefunden, den sie “deuten” moegen, wenn sie denn moegen: “Rettenkinder”,

    gruss ihres
    daniels.

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