13 thoughts on “Der Freitod als Wettlauf.

  1. Der Freitod als Dummheit Erst in der letzten Phase des Lebens ist man bereit, in der rastlosen Suche nach Glück innezuhalten aud aus dem Erfahrenen Sschlüsse zu ziehen. Nur so erlangt man Weisheit. Und welchen Sinn sollte sonst alles gehabt haben?

    1. Jean Améry war dumm. Celan auch. Soso.

      Und dieses esoterische Zeugs mit der Weisheit ist wirklich absurd. Für das Alter gilt ein- für allemal Arno Schmidt: “Es gibt keine Altersweisheit. Es gibt nur Altersstarrsinn.”

      (Dieser Kommentar ist aber n u r wahr in Bezug auf den Ihren. Für sich wäre auch er falsch.)

      [Ma con fuoco: Wer ein einziges Mal geküßt und geliebt und einen wirklichen erotischen Höhepunkt gehabt hat, würde n i e m a l s mehr fragen, welchen Sinn ‘alles’ gehabt habe. Der ‘Sinn’ war eben d i e s e s: der Kuß, der Höhepunkt, die Verschmelzung.]

    2. Was ist DAS? Herr Herbst sagt nur, DAS, was darüber gesagt werden soll. Ja, wenn man DAS erlebt hat, braucht man nicht an die Altersweisheit zu denken, denn das Wort Altersweisheit stinkt nach Weihrauch. Die Realität des Alters heisst Alzheimer. DAS ist genau was ANH beschreibt: Kuss, Verschmelzung : der Rest ist nur ein Zwischendurch, von dem man träumt, wenn die Nacht kommt. Den Rest nennt man normalen Alltag, Aktivität, das heisst, Zeitvertreibung.
      Kuss und Verschmelzung sind die einzige Lösung, die höchste Weisheit zu erreichen, weil man endlich aus der Kammer des Selbsts kommt und zugleich trotzdem sich selbst bleibt, aber nicht mehr allein.
      Alle Künste sind eine Imitation dieser Erfahrung.

    3. Herrn Heinrich M., dem wieder anonymen. Und zwar auflachend: Nicht a l l e, Herr M., aber ein paar wenige, die sich dafür aussuchen lassen. S e h r wenige sind es, sonst läsen die vielen anderen mich ja nicht.

    4. Jean Améry war dumm. Celan auch. Jawohl. Genauso wie sie.

      Sie irren, wenn Sie glauben, die Fähigkeit, in wohlgesetzten Worten zu schreiben oder für Ideen zu kämpfen sei bereits ein Zeichen von Intelligenz. Und von Weisheit schon erst recht nicht.

      Ich schrieb es schon mal: Sie tun mir leid. Ich jedenfalls werde Sie fortan den, wie Sie schrieben zahlreichen Verehrern überlassen, die Ihren schleichenden Untergang und Ihren Versuch einer Selbsttherapie durch das Weblog für ein Zeichen von Klugheit halten und nicht für das, was es wirklich ist…

      Einen 50 Jährigen, bei dem die böse Mama immer noch Schuld an allem Unglück schuld ist kann eh’ wohl kaum für reif halten.

      Leben Sie wohl! Aber das kriegen Sie ja nicht hin.

    5. @Eva Weisheit: Lebensklugheit, die Motten im Bart hat. Meinung, die im Rollstuhl gefahren wird. Einsicht im Lehnstuhl, um die die Fliegen schwirren. Erkenntnisse, die aus den Mundwinkeln laufen. Geistiges Gegenstück zur Bettpfanne. Außer natürlich, wenn du selber alt bist. (Peter Ambrosius Köhler)

    6. Liebe Eva. Sie haben nun schon so oft angekündigt, Den Dschungeln, weil Sie angewidert seien, in Zukunft fernzubleiben, daß sich das nicht mehr recht glauben läßt. Deshalb erlaube ich mir eine weitere Replik.
      Sie denken nicht nach, das ist ein Problem, sondern fühlen aus einem ungebrochenen Ressentiment, dessen Beweggründe offenbar den Character eines Tabus haben. Sonst hätten Sie sich meine Klammerbemerkung angeschaut, ich zitiere sie:

      Dieser Kommentar ist aber n u r wahr in Bezug auf den Ihren. Für sich wäre auch er falsch.
      Er ist mithin auf eine Differenzierung angelegt, die Sie – absichtlich, will mir scheinen – verweigern. Daß dies daran liegen mag, daß Ihnen selbst ein Lebensmanko bewußt ist, welches Sie wegdrängen müssen – darüber zu rechten steht mir so wenig zu wie Ihnen über mich oder über meine Haltungen. Nur bitt’ ich Sie doch, dann auch Gesicht zu zeigen und nicht alles immer anonym zu machen. Sonst bleibt mir und den Lesern Der Dschungel wirklich nichts anderes, als einen denunziativen Character zu konstatieren. Sie können mich auch gerne privat anschreiben – sofern Sie nicht beleidigend werden wie so oft hier – ich hingegen wüßte nicht, je S i e beleidigt zu haben oder auch nur annähernd persönlich übergriffig geworden zu sein -, bleibt solche Korrespondenz dann auch unter uns. Ich erkläre dann. Mein Eindruck indes ist, Sie wollen keine Erklärung, sondern ein persönliches Hühnchen rupfen, das vielleicht sogar ein Pteranodon ist. So ließe sich dann Ihre Verve verstehen.

      Was nun “die Mama” anbelangt (schon das ist eine bewußt gesetzte Gemeinheit, da Sie sehr wohl wissen, wie intensiv ich zwischen der Mama meines Kindes und meiner eigenen Mutter unterscheide), die “Schuld an allem Unglück” sei, so sind Sie hier abermals und offenbar mit diskriminierender Absicht vergröbernd: “an e i n i g e m” schuld, sicher, das schrieb ich und daran halte ich fest. Wenn Ihnen, als Beispiel, jemand ein Bein abhackte, als Sie fünf waren, so wrd die Schuld daran nicht weniger, wenn Sie unterdessen fünfzig sind; es b l e i b t beim Akt der Amputation. Daß man ihn vergeben kann, steht auf einem anderen Blatt (nur täte das wohl keiner, für den der Erhalt des zweiten Beines auf dem Spiel steht – das erst dann gesichert ist, wenn die Mutter endlich – endlich! – unter der Erde liegt.) Aber “an a l l e m”, nein, das schrieb ich sicherlich n i c h t.

      Auf “Jean Améry und Celan waren dumm” möchte ich eigentlich nicht eingehen, da beide ein W e r k hinterließen, von dem, liebe Eva, noch gesprochen werden wird, wenn von Ihnen (und wahrscheinlich von mir, aber ich arbeite dran) nicht einmal mehr die Erinnerung ist. Beider Werk im übrigen hat a u c h etwas Selbstherapeutisches, das überhaupt in den Künsten i m m e r eine Rolle, oft eine bedeutende, spielte – nur darf es nicht dabei bleiben, sondern ein Werk muß sich von der Autorschaft befreien. Das wird für Die Dschungel nicht für jeden Beitrag gelten, für v i e l e Beiträge aber – wie für die meisten meiner Bücher – d o c h.

    7. Alter ist Alzheimer.
      Haben wir gelernt . Ist sabbern, ist Rollstuhl, ist Bettpfanne.
      Daher muß man nicht fürchten, daß solch ein debiles fliegenumschwärmtes mottenzerfressenes Subjekt im Internet surft und weblogs liest.
      Und wenn auch!
      Uns doch egal!

    8. Diesen Beitrag verstehen Die Dschungel nicht. Denn so haben sie sich niemals eingelassen. Tatsächlich gibt und gab es g r o ß e Alte, das ist gar keine Frage. Man muß nur an Picasso denken, an Henry Miller, an Hannah Ahrend und viele viele andere. Es ging um eine Ablehnung des Alters in der dem Aphorismus folgenden Auseinandersetzung auch nicht, sondern um eine Idealisierung des Alters (“Weisheit”), der hier entschieden entgegengesprochen wird. Das nun aber wieder in eine völlige Diskriminierung des Alters herumzudrehen, scheint mir nur dann folgerichtig zu sein, wenn die political-correctness-Maschine allzu internalisiert worden ist und man davor Angst hat, etwas Falsches zu sagen… man könnte ja zufällig jemanden verwunden. In der Tat, bei allen Unternehmungen der Wahrheitssuche ist das so. Das läßt sich – allenfalls – durch Zensur vermeiden.

  2. >Die Wurzel< jaha, die wurzel allen übels: die L I E B E der grund, weshalb ein ‘blog’ geführt wird… der grund, weshalb man sich kommentariell positioniert… der grund, weshalb diametral verfasst wird… der grund, weshalb man die ‘B e z i e h u n g s notwendigkeit leugnet…
    (schlimmstenfalls sich ihrer gar nicht einmal bewusst ist)

    der grund, weshalb man sich sogar selbst verleugnet…

    der grund, weshalb…

    die L I E B E

    GsP

    [Und die schönste von allen Ausprägungsformen bleibt doch immer noch: Die ‘h e i m l i c h e’ Liebe.
    J.W.v.G. lag damit goldrichtig. Hach schön…]

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