Es gibt Bücher. Die lassen sich nicht verbieten.

Weil sie Gedanke und Formulierung, weil sie eben nicht ein Gegenstand sind. Sondern sind Schönheit und Tragik und gestaltetes Verhängnis. Das strahlen sie aus, auch aus der Abwesenheit: So lassen sie nach sich rufen, wie bei ihrer Entstehung bereits der Ruf gehört worden ist: Sie l i e ß e n sich schreiben. Es war ein Auftrag, eine Sendung.
Und wieder werden Menschen sie suchen und werden sie finden. Immer. Denn als Verbotene sind sie heilige Bücher. Die etwas bewahren. Über uns. Dagegen das Profane ist immer zur Hand.

(CCCLXVII).

[„ Denn als Verbotene sind sie immer heilige Bücher.“ Dieser Gedanke hat auch etwas Problematisches, das aber drum nicht weniger wahr ist. Denn selbstverständlich gilt das auch für Hitlers Buch, jedenfalls in Deutschland. So wird dieses Buch in den entsprechenden Kreisen eben deshalb behandelt: als Devotionalie, wenn nicht sogar Reliquie. Es ist immer das Verbot, das diese Kraft gibt. Aber bei guten Büchern nicht nur.]

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .