Montag, der 27. Februar 2006.

6.10 Uhr:
[Dallapiccola, Sapho-Fragmente.]
Um sechs hoch, warte ich aufs Pfeifen der Pavoni. Für die nächsten drei Tage und heute muß das >>>> DTs anders aussehen, denn wenn ich nachts nach der Produktion ab halb/Viertel vor zwei noch immer knapp 40 Minuten heimradel, dann ist, um 4.30 Uhr aufzustehen, sowieso nicht durchzuhalten; auch Größenwahn braucht seinen Realismus. Der bekam gestern auch noch, indirekt, eine ‚verlagstechnische’ Bestätigung. Egal. Ich muß mich eh umorientieren.
Es ist sehr kalt, oder ich empfinde es so, also hab ich nun v i e r Pullover an – und beginne zu schwitzen. Will zwei Stunden an ARGO arbeiten, dann damit beginnen, die O-Töne für die SAN-MICHELE-Produktion hier schon einmal vorzuschneiden und dazu noch einmal das Typoskript ganz lesen. VERBEEN muß einmal… nein, d r e imal aussetzen; ab Donnerstag wird auch e r wieder Sechsen würfeln. Dann werd ich mich wegen eines Zürich-Fluges umtun, bzw. den SWR das tun lassen. Heute mittag treff ich mich noch mit einem Verleger wegen ARGO. Mal sehen, was dabei herauskommt. Und um 17 Uhr werd ich bereits im Casino des DeutschlandradiosBerlin sitzen und mit den Sprechern das Vorgespräch führen.

Gut, Leser, an die Arbeit. (Die Dallpiccola-Stücke hör ich bereits zur Einstimmung auf den Ton des Abends; ich will ja einige Musiken für SAN MICHELE daraus nehmen.)

14.53 Uhr:
[Prégardien, Schubert-Lieder.]
Hat mich versetzt, der Verleger, jedenfalls nicht, wie ausgemacht war, angerufen, um noch den Treffpunkt zu verabreden. Ist mir aber ganz recht, so konnte ich noch eine Stunde schlafen, nachdem ich die wichtigsten Musiken geschnitten und auf eine fünfte SAN-MICHELE-CD gebrannt hatte. Die Aufnahmen mit Adrian von gestern haben leider ein Rauschen, das bei den billigen Lautsprechern in der KinderwohnungsKüche nicht zu hören war und wahrscheinlich von der Etagenheizung stammt. Da werden wir im Studio etwas basteln müssen. Ansonsten wurde mir heute morgen auch musikalisch der ganze Anfang klar: Mascagni („Isis“) mit einem der Sapho-Lieder Dallapiccolas (“Io lungamente ho parlato con Afrodite“), darauf und dazwischen mein eigener Text, die Ansage und die Rilke-Strophe gesprochen. Bin wieder einmal ganz berührt von diesen Dallapiccola-Kompositionen.
Jetzt noch schnell das O-Ton-Protokoll um diese Aufnahmen ergänzt, dann muß ich nach dem Fahrrad sehen, daß da auch alles oky ist und ich ggbf. d o c h rechtzeitig mit den Öffentlichen davonkomme. Freund M. rief noch an: Er werde morgen mittag hereinschauen und sich den Musikcomputer anschauen, damit ich ihn für VERBEEN nutzen kann.
Liebe Leser, ich bin jetzt langsam a bisserl nervös wegen heute abend. Aber melden wollt ich mich nochmal, bevor ich den Laptop vom Netz nehme und mit allen anderen Materialien in den kleinen Rucksack packe. Drücken Sie die Daumen für die Produktion! Danke.