B.L.’s 26.8. – im Wartesaal

16:18
Die üblichen Erledigungen, wenn sie nach ein paar Tagen Abwesenheit wieder zurückkommt: die Küche und den Rest auf Vordermann bringen, um unnötigen Kontrast zu vermeiden. Einkaufen fahren, weil manches im Kühlschrank fehlt und morgen zudem Sonntag ist. Da kommt – glaube ich, verstanden zu haben – auch die eine Schwägerin wieder, die eine Woche mit der anderen Schwägerin in Moskau und Sankt Petersburg war (beide sind geschieden). Das gibt dann wieder die üblichen Reiseerzählungen, aus denen man lediglich erfährt, was was kostet, wie die Hotels sind, wie lange man fährt, also all das, worum ein Gruppentouristensein sich so dreht. Zu Moskau und Sankt Petersburg werde ich sicher nur die üblichen Epitheta hören, die genauso für den Nil und für Barcelona gelten könnten. Die mit geographischen Namen kaschierte Beliebigkeit.
Noch eine Aufgabe, die ich für mich selbst erledigen wollte, bevor wir wieder über Trennung reden: ausrechnen, wieviel mir bleibt, falls ich ausziehe. An Geld. Allerdings konnte ich an einige Papiere nicht herankommen: Der Schrank, der sie enthält, ist abgeschlossen, und die Schlüssel sind herausgezogen! Denn die Geldfrage war einer der Auslöser für das neulich stattgefundene Desaster. Fazit aber auch so: es bleibt nicht viel! Wie sich das zerfasert ins rein Ökonomische! Am Ende bleibt nur noch das und irgend so ein Rechtsanwalt, der auch noch bezahlt werden will. Das Menschliche? Naja, ich kann ja weiter bloggen, wenn’s denn soweit kommt.
So verfliegt auch der kleine Anflug von Sentimentalität, der mich vor 2-3 Tagen ergriff. Dennoch hatte ich den Eindruck, daß sie etwas gemerkt hat. Und ich meine nicht das „Ich weiß, daß du mich liebst. Und du weißt, daß ich dich liebe.“ Daß sie gemerkt hat, daß es Verletzungen waren, die mich haben ausrasten lassen. Allerdings fürchte ich auch wieder Mitleidsreaktionen. Die Tendenz zum Bemuttern. Bei mir die Tendenz, mich bemuttern zu lassen bzw. mich nicht dagegen zu wehren.

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