B.L.’s 22.10. – später Stimmbruch

21:18
Auf die Reaktionen des Körpers achten. Das hat auch etwas Hypochondrisches. Aber nicht nur, sofern man sich nicht zur Panik verleiten läßt, sondern das, was einem geschieht, dem jeweiligen Lebenskontext aninterpretiert. Gestern schrieb ich von Todeskrankheiten in der Nacht davor. Da taten mir beide Brusthälften weh, als wollten sie ein frühes Ende durch Lungenkrebs ankündigen. Dies die Interpretation, die sofort zur Hand war, und mich schicksalsergeben eine halbe Stunde schon mal die Leichenstarre vorwegnehmen ließ, wobei ich die kahlen Wände anstarrte. Das war dann aber am Tag darauf vorüber. Muß wohl ein Abstrahlen von etwas anderem gewesen sein. Wofür ich keine so fixen Erklärungen parat habe (im Nach-denken schon) wie für meine heutigen Schmerzen im Hals, die sich beim Schlucken einstellen. Als da sind: mir steht’s bis hier, ich will nicht mehr einfach nur runterschlucken, was mir aufgetischt wird, ich bin halsstarrig (bin ich im Moment, sogar Stolz liegt in meinem Blick, der auf den ihren trifft (ich bin einfach diese Schweigestrafen satt, in diesem Jahr schon das xte Mal, und davor auch schon (als sei ich ihr Vater, dem gegenüber – wie sie mal erzählte – sie als Mädchen monatelang Schweigen bewahrt hatte, bis es niemand mehr aushalten konnte))), aus dem Hals kommt die Stimme, und die Stimme schmerzt. Wenn zwei Neurotiker schon aufeinandertreffen! Das geht am Ende nicht unbedingt gut aus, auch wenn anfangs die eine Neurose die andere besser ertragen hilft.

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