B.L.’s 26.10. – ey verdammich!

21:22
Wenn Worte ketten, welche Freiheit heucheln dann Nichtworte? Beim Essen ihr Blick auf mir. Ich kann nichts sagen. Ich will es auch nicht. Ich erwidere nur kurz den Blick. So daß weder Worte noch Nichtworte ketten, sondern die Quellen der Worte und Nichtworte. Wie aber kann eine Quelle ketten? Fließt sie nicht? Kommt nicht ständig neues Wasser aus ihnen? Oder sind wir Umwälzpumpen? Um den Kitsch im Wohnzimmer fort und fort fließen zu lassen. Oder den Teich im Garten mit den Goldfischen und dem angelnden Gartenzwerg? Umwälzpumpen! Alle Herzen sind’s. „Das menschlich Herz ist einer Malmül gleich.“ (Hans Sachs).
Simple mind! Im gold’nen Gehege Ideen vergülden. Nein. Auch nicht. Eher schon der sich quer über die Straße legende Rauch aus einem Schornstein. Heute bin ich an Kains Haus vorbeigekommen. Ich bin ihm hold gewesen für dieses Bild. Brauche ich nun einen Abel? Ihn zu erschlagen? Wahrscheinlich. Ich muß meinen Abel erschlagen. Kain ist des Menschen Spiegelbild, nicht Abel. Esau, Adam, Sündenbock. Nicht, weil eine Schuld da wäre, sondern weil die Schuld dem Täter das Opfer zuschiebt bzw. das Opfer dem Täter die Schuld. Von wegen „Treu und Redlichkeit“: Kaufmannssprache. Wir sollen uns verhökern. Ein jeder in seinem besten Pelz. Lieber Ruß in den Pelz schmieren und sagen: Ich erschlage Abel, und ich erschlage meinen Vater, und dieses Paradies ist mir ein Greuel: jagt mich hinaus! Geküßt sei das Schwert des Erzengels. Wie sonst sollten wir vor all den Pforten uns als das fühlen, was wir sind: Auf die Verurteilung Wartende!

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