B.L.’s 6.11. – Zappelphilipp

18.23
Das Nicht, das sich nicht hat, das sein Was nicht kennt und innehat, geht in jedem Jetzt um, wirft aus diesem im Menschen Wachträume, Bilder, Versuchsgestalten seines Was auf. Das Jetzt ist der wesensmäßig punktuelle, noch unausgebreitete Modus dieses Nicht; als solcher zieht er unter allem Wandel des Habens mit. Als solcher wandert er durch die ruhelose Folge dieser Augenblicke in den Zeitlinien der Dinge. Aber als völlig unausgebreitetes, unaufgeschlossenes wandert das Jetzt ebenso nicht, obwohl es ruhelos ist; es tritt gleichsam auf der Stelle. Denn als punktueller Augenblick hat es sich noch nicht in Zeit und Prozeß begeben, und als unmittelbarst noch an sich gehaltene Nähe des Hier hat es sich noch nicht in den Weltraum begeben, worin es sich bewegen könnte.Ernst BLOCH, Tübinger Einleitung in die Philosophie

Grauer Bart, aber keine Philosophie studiert! Ich. Nun hol’ ich ein bißchen nach und fühle mich wie eine an die Wand geklatschte Fliege, die noch ein bißchen zappelt, aber deren Welt-Raum sich nicht erschließen will. Oder kann? Ein gutes Verb hierfür wäre „Zappeln“, und der „Zappelphilipp“ ist ein Ruheloses, das uns treibt. Ihn straft ein Jetzt.

(Chronik: In der Stadt gewesen. Übersetzungen beglaubigen lassen. Danach Bargeld für eine Rechnung erhalten. Blöderweise einen 500-Euro-Schein. Den nun wechseln! Ärgerlich. Heute morgen irrtümlich eine Stunde zu früh aufgestanden. Die Blase drückte und ich interpretierte ohne Brille 5.30 (Wecker) auf der Uhr, dabei war es 4.30. Angezogen und aufgestanden, Kaffee an: Ah! dacht’ich bei genauem Hinsehen. Aber da war’s zu spät und ich schon zu wach. So blieb noch reichlich Zeit für die letzten Durchsichten und eine Dusche. (Mein Gott, ist das banal! (Dennoch kann ich mit den Einzelheiten auch wieder nicht allzuweit gehen: Ein Problem des anonymen Tagebuchs! (Erfinden? (Na gut: Kallimachos gekauft heute: Epigramme (Warum? Bei meinen Lyrikanschaffungen war heute K an der Reihe)))))). [1]:-)

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2 thoughts on “B.L.’s 6.11. – Zappelphilipp

  1. Spannungsbogen… “Aber deine Gedichte, sie bleiben lebendig, und nimmer legt,
    der alles entführt, Hades, die Hände auf sie”.
    (Kallimachos)

    “Auch das Schöne muss sterben…”
    (Schilller ‘Nänie’)

    “Solang der Henker sich zu leben noch getraut,
    muss man die Toten zwingen, dass sie reden.”
    (Paul Zech ‘Neue Welt’)

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