B.L.’s 8.1. – Panik

17.51
Gestern nacht um halb eins wurde ich durch ein Heulen geweckt. Daß es halb eins war, merkte ich allerdings erst, als ich meinen Schreck gewahr geworden war, den dieses Heulen verursacht hatte : Licht an, auf die Uhr schauen. Im Dunkeln noch war’s kurz davor das Leiden einer Kreatur, wurde dann zu einer Unheilsverkündigung, Wölfe hatten Zähne bekommen. Der Hund ließ sich nicht hören. Oder war’s die Katze? Das Heulen war von der Wand in mein Ohr gedrungen, so der Eindruck. Ich machte Licht und stand auf. Nichts. Die Katze schlief auf dem Stuhlkissen in der Küche. Rausgehen mochte ich nicht. Auch nicht aus dem Fenster schauen. Augen wollte ich nicht begegnen. Grünen etwa. Oder gesehen werden am Fenster. Das Licht war ja wohl genug Anwesenheitssignal. Ein merkwürdige Furcht mithin. Sonst hatte ich sie manchmal im Sommer, wenn ich allein im Ehebett schlief, weil sie nicht da war. Unterm Dach war ständig ein Scharren und Knacken. Bald war alles voller Vipern, bald kamen Schwärme von Fledermäusen aus der einmal geöffneten Dachluke, in der Vorstellung. Einsam stehende Häuser.
Danach Träume, als wären es Mosaike, deren einzelne Steine wiederum Mosaike. So verschachtelt und fragmentiert ging’s nicht anders, als gegen halb sechs aufzustehen. Schon aus zweierlei Gründen physiologischer Art. Mann stand. Gestochen scharf.
Weitere Panik am späten Vormittag. Bankkonto. Down down down. Was das in meiner Situation bedeutet, mag man sich leicht vorstellen. Keif’ ich: Käfig! Will I am: schön und gut… but: am I Will? Nö, sofern die Frage die Antwort nicht zu verneinen vermag, und die Antwort sich als Frage gar nicht erst stellt, sondern von vornherein negiert.

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