B.L.’s 18.1. – Rabattmarken

19.26
Hier wehte nur ein Zephyr feuchte Luft heran, den ganzen Vormittag brauchte es, um den Morgennebel etwas zu lüpfen. Etwas dichter wurde er in Richtung Supermarkt, den ich kurz vor 12 erreichte: Hundefutter, Billigwein und auch die Prämie war da für die gesammelten Einkaufspunkte – ein neuer Toaster. Immerhin. Einst waren’s die Rabattmarken. Meine erste Erfahrung damit machte ich mit denen vom Bäckerladen im Dorf. Ich hatte gesehen, daß solch ein Rabattmarkenheft zu Hause voll war. Und dachte: Nun, Geld hast du keins, aber dafür gibt’s was umsonst. Also nahm ich das Heft und ging zum Bäckerladen, suchte mir irgendwelche Ritter- oder Soldatenfiguren aus Plastik aus (oder waren es Wundertüten, von denen ich wußte, daß sie so etwas enthielten?) und ließ die Rabattmarken dort. Damit konnte ich dann im Sandhaufen unterm Walnußbaum spielen, wo man ab und an etwas wurstig Rundes zwischen die Finger bekam. Auch die Katzen machten nämlich Gebrauch von dem Sandhaufen. Erst gestern hatte ich wieder dieses Gefühl in den Händen. Komischerweise gar nicht mit Ekel vermischt. Was wohl daran liegt, daß auch damals kein Ekel damit verbunden war. Man sah ja nichts, was an Scheiße erinnerte, alles war mit Sand bestreuselt. Keine Ahnung, welche Reaktion meine Rabattmarkenaktion damals hervorrief. Begeisterung sicher nicht.

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