Paul Reichenbachs Montag, der 26.Februar 2007. Wände.

Komm, komm ohne Säumen,
Du Zeit von der wir träumen.
(Rimbaud: CHANSON DE LA PLUS HAUTE TOUR)

Die Stunde war gekommen….
Gegen Träume ist er machtlos. In den engen Räumen indem sich sein Leben, Stunde für Stunde, zu Tagen, Wochen, Monaten und Jahren dehnt, flüstern die Wände, die, in Nächten zu Rhomben verschoben, sich an ihn drängen und über ihn herfallen. Der kalte Schweiß rinnt ihm im Schlaf von der Stirn. Denn immer, wenn er eine Wand mit beiden Händen und Füßen von sich abwehrt, weil sie ihm jegliche Luft zum Atmen nimmt, kommt eine andere, will ihn erdrücken. Erst als er einer jeden einen Namen, ein Gesicht zuweist, werden sie ruhiger und ziehen sich ins Gelbgestrichene zurück. Die Wand an der er schläft, es ist die Linke von der Stahltür aus gesehen, nennt er nach seiner Frau und hofft auf ihre Nähe. Die Rechte, in ihrer Mitte ein ovaler Fleck fettigen, dunklen Gelbs, anderthalb Meter von seinem Schlafplatz entfernt, tauft er Anna. Ihr wird er sich anvertrauen. Die Wand vis a vis vom Eingang, die Kopfseite, heißt Karen. An ihr ein kleines Regal, dass sich in den kommenden Tagen virtuell mit Büchern und Bildern füllen sollte. Die Füße zeigen beim Liegen auf die verschlossene Tür.
Sein Kind,der Junge, der ihm auch einfällt, lässt er, nach kurzer Überlegung, außen vor. Der Name, die Erinnerung, würde ihn schwächen. Zusammen mit dem Beton, nennt er den Ausgang nach Jener, deren Namen in dieser Zeit von ihm weder ausgesprochen noch geschrieben werden wird.

Alles kann nur angerissen werden. Später dann, wenn einmal genügend Zeit ist, fülle ich die Notizen. Jetzt will ich sie noch nicht im Strohfeuer des erzählerischen Alltags verbrannt wissen, sagt Paul, dreht sich um und geht.

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