B.L.’s 13.5. – Praxis

18.58
Noch 1 Tag hier.

Es machte mir heute gar nichts aus, daß wieder die Schwägerin und das Faktotum Antonio da waren, hinzu kam heute nachmittag eine weitere Schwägerin aus Brescia (mit der ich dann doch ein paar Worte wechseln konnte, die andere Schwägerin und das Faktotum waren zu befangen durch die Situation, wie’s scheint (normal fast der Informationsaustausch mit meiner Dochnochfrau)), weil die beiden Schwägerinnen am Donnerstag für 11 Tage in Marokko sein werden. Ich jedenfalls übersetzte, packte, las mein Pensum. Sobald verschiedene Tätigkeiten gut getaktet sind, gehe ich recht ruhig an solche – in diesem Fall – Tripeltätigkeiten. Denn da hat dann jede Tätigkeit seinen zugewiesenen zeitlichen Ort. Also eine Frage der Organisation. Und ich sehe, daß ich dadurch dennoch etwas schaffe mit diesem Klein-klein. Ich kann mich jedenfalls nicht einer einzigen Tätigkeit unterordnen, sobald es tatsächlich darum geht, sich unterzuordnen. Bei umgekehrtem Verhältnis ist es anders, nämlich wenn ich selber ordne und somit das zu Ordnende unterordne.

LAG Manas, schlief schlief Manas,
Auf einem Feigenbaum schlief Manas.
Die Äste waren ausgebreitet, der Feigenbaum trug ihn.
Und wie sich Manas warf, wippten die Äste, bogen sich.
Rollte klatschte Manas in den aufgeweichten Boden,
Krümmte sich zusammen, das Gesicht bespritzt,
Die Füße in einem Tümpel.
Er wischte sich den Mund, schnappte.
Federnd stieg das Gezweig wieder auf.
Er sah es federn.
Im Nu sprang er auf.
Stand stand, wischte sich den Mund,
Sah: ein Baum, durchschimmernde Eisberge,
Laufkäfer unten, ein brauner Körper, sein Körper,
Mit Lehm um und um,
Zehen, die sich spreizten im Lehm,
Kiefer, die aufeinanderbissen und mahlten,
Eine Zunge im Mund, Sandelgeruch in der Nase.

Alfred DÖBLIN, Manas (für ANH zitiert)

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